Bildungspolitik

Dritter Bildungsbericht für Berlin und Brandenburg vorgestellt

Brandenburgs Bildungsministerin Dr. Martina Münch und Berlins Bildungsstaatssekretär Mark Rackles haben heute in Potsdam gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrike Rockmann, Präsidentin des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg (AfS), und Prof. Dr. Martin Brunner, Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des Instituts für Schulqualität Berlin-Brandenburg (ISQ), den dritten gemeinsamen Bildungsbericht für die Länder Berlin und Brandenburg vorgestellt.

28.02.2014

Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch und Berlins Bildungsstaatssekretär Mark Rackles würdigen den gemeinsamen Bildungsbericht als weiteren Schritt beim Zusammenwachsen der Bildungsregion Berlin-Brandenburg. „Wir arbeiten gut zusammen. Neben dem gemeinsamen Bildungsserver, den länderübergreifenden Instituten, den zentralen Abitur- und 10. Klasse-Prüfungen sowie der Entwicklung gemeinsamer Rahmenlehrpläne für die Schülerinnen und Schüler beider Bundesländer arbeiten wir auch bei der Analyse der bildungspolitischen Herausforderungen eng zusammen“, betonen Münch und Rackles.

„Der Bericht belegt für das Land Brandenburg, dass wir nach wie vor über ein bundesweit hervorragendes Betreuungsangebot in unseren Kitas verfügen und beim Ausbau des gemeinsamen Unterrichts von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Förderbedarf zugelegt haben“, so Bildungsministerin Martina Münch. „Ich freue mich auch, dass es uns in den vergangenen Jahren gelungen ist, die Qualität an unseren Schulen deutlich zu verbessern. Dafür stehen unter anderem das hervorragende Abschneiden beim jüngsten Ländervergleich: Brandenburgische Schülerinnen und Schüler gehören in Mathematik und Naturwissenschaften mittlerweile zur bundesweiten Spitzengruppe. Und immer mehr Schülerinnen und Schüler schaffen einen Schulabschluss. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss ist von 11 Prozent im Jahr 2009 auf 8 Prozent im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.“

Es gibt aber nach wie vor große Herausforderungen, so Münch. „Auch wenn die Entwicklung zuletzt positiv war, müssen wir verstärkt darauf achten, Kinder und Jugendliche aus so genannten Risikofamilien ausreichend zu fördern und zu unterstützen. Wir setzen dabei auf eine verbesserte individuelle Förderung, die bereits im frühkindlichen Bereich beginnt, auf verstärkte Integrationsangebote für Förderschülerinnen und -schüler sowie auf die Stärkung der Oberschulen. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Entwicklung von inklusiven Angeboten in einer ‘Schule für alle‘. Auch die Einführung des Schulsozialfonds und des brandenburgischen Schüler-Bafögs sind wichtige Beiträge zu mehr Chancengerechtigkeit.“

Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung: „Der Bildungsbericht enthält für Berlin mehrere gute Botschaften. Das pädagogische Personal in Kindertageseinrichtungen ist in den Jahren 2012 und 2013 um drei Prozent gestiegen. Der Bildungsbericht bestätigt zudem den Trend, das zunehmend Kinder nach der Grundschule auf die Sekundarschule wechseln, die als neue Schulart eine hohe Akzeptanz genießt. Besonders erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ohne Schulabschluss weiter rückläufig und die allgemeine Hochschulreife inzwischen der häufigste Schulabschluss in Berlin ist. Ich danke den Autorinnen und Autoren der beteiligten Einrichtungen, dem Statistischen Landesamt, dem Institut für Schulqualität der Länder Berlin-Brandenburg und dem Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen.“

Der Bildungsbericht konstatiert für Berlin eine gleichbleibend hohe Beteiligung der Kinder von zwei bis unter sechs Jahren in der Tagesbetreuung. Die Betreuungsnachfrage für Einjährige ist weiter gestiegen und liegt bei 52 Prozent. Der Bericht bescheinigt dem Berliner Ganztagsmodell einen Erfolg. Berlin hat die Ganztagsbetreuung weiter ausgebaut, sie liegt über allen Schularten hinweg bei 88 Prozent. Die Ganztagsangebote genießen eine hohe Akzeptanz mit entsprechend hoher Beteiligungsquote. Erfreulich ist, dass der Bildungsbericht für Berlin weiterhin rückläufige Schülerzahlen ohne Schulabschluss feststellt. Auch die Ausbildungsplatzsituation hat sich leicht verbessert und der Trend höherer Schulqualifikation zur Dualen Ausbildung setzt sich fort. Problematisiert wurde, dass die Lösungsquote von Ausbildungsverträgen in Berlin im Bundesvergleich noch zu hoch ist.

Der gemeinsame Bildungsbericht der Länder Berlin und Brandenburg wurde vom Institut für Schulqualität Berlin-Brandenburg und vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erarbeitet. Er geht auf Rahmenbedingungen von Bildungsprozessen in den beiden Ländern ein und beschreibt den Entwicklungsverlauf von der Elementarbildung bis zur Weiterbildung. Zielgruppe des 276 Seiten starken Berichts sind Entscheidungsträger in Parlamenten, Städten und Kommunen, Schulleitungen und Bildungsverwaltungen sowie alle, die sich für Bildungsprozesse und -ergebnisse interessieren.

Der neue Bildungsbericht schließt an die Bildungsberichte der Jahre 2008 und 2010 an, wobei neue Datenquellen aufgenommen und die Analysen stärker regionalisiert wurden. Stärker fokussiert wurden die Risikolagen von Familien, die einen Einfluss auf den Erfolg von Kindern und Jugendlichen im Bildungssystem haben könnten. Zudem wurden wiederum Ergebnisse des überregionalen Ländervergleichs integriert.

Mehr Informationen unter:

www.bildungsbericht-berlin-brandenburg.de

www.statistik-berlin-brandenburg.de

www.isq-bb.de

Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) vom 28.02.2014

Redaktion: Astrid Bache

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