Bildungspolitik
BvLB fordert flächendeckende Einführung von kostengünstigen Azubi-Tickets
Nur wenige Bundesländer bieten ein günstiges Ticket an, mit dem Auszubildende landesweit Busse und Bahnen nutzen können. Der Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB) fordert die flächendeckende Einführung des Azubi-Tickets, um die Mobilität von Auszubildenden zu stärken und dem Fachkräftemangel zu begegnen.
22.08.2019
Viele Auszubildende sind für die Fahrten zum Betrieb und zur Berufsschule auf den öffentlichen Personenverkehr angewiesen. NRW setzt daher zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres auf die Möglichkeit, für 20 Euro ein landesweites und freiwilliges Azubi-Ticket „NRWUpgradeAzubi“ als Zuschlag zu dem verbundweiten Azubi Ticket (62 Euro im Monat) zu erwerben. Mit dem Ticket „NRWUpgradeAzubi“ können Auszubildende in ganz Nordrhein-Westfalen unterwegs sein, auch in der Freizeit und am Wochenende.
Mobilität fördern, Entfernungen überwinden
Mit dem Azubi-Ticket verbindet sich die Hoffnung, dass junge Menschen auch weitere Wege zur Ausbildung in Kauf nehmen. Die Mobilität und damit einhergehend die Bereitschaft, Entfernungen - insbesondere auf dem Land - zu überwinden, wird sicherlich gefördert. Zudem erhalten Arbeitgeber in Zeiten des Fachkräftemangels ein reizvolles Instrument, sich mit Zuschüssen attraktiv für Bewerber zu machen. Mit dem Azubi-Ticket kann daher die Attraktivität der dualen Ausbildung gesteigert und die Bildungsinfrastruktur verbessert werden. Leider bieten nur fünf Bundesländer (Berlin, Brandenburg, Hessen, Thüringen und Sachsen) neben NRW ein günstiges Ticket an, mit dem Auszubildende landesweit Busse und Bahnen nutzen können. Die Kosten variieren von 365 bis 984 Euro pro Jahr.
Auch andere Bundesländer könnten profitieren
Auszubildende der anderen Bundesländer müssen sich wohl noch gedulden. Dabei wäre die Einführung eines günstigen Azubi-Tickets in allen Bundesländern für die berufliche Bildung extrem wichtig. „Das Semester-Ticket für Studierende ist schon lange gängige Praxis und warum sollen Auszubildende schlechter gestellt werden?“, fragt sich Bundesvorsitzender Joachim Maiß. Im Vergleich mit Studierenden drängt sich auch die Frage auf, warum die Kosten oft über dem liegen, was Studierende für ein Semesterticket zahlen müssen. „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, warum Auszubildende mehr zahlen sollen. Ein Azubi-Ticket dürfte nicht mehr als 40 Euro kosten und müsste über die gleichen Nutzungsrechte wie das Studierenden-Ticket verfügen“, fordert Bundesvorsitzender Eugen Straubinger.
Bezuschussung und Verwendung anderer Verkehrsmittel
„Die Azubi-Tickets müssen in allen Bundesländern eingeführt werden. Zudem sind für Gebiete Regelungen zu schaffen, in denen eine ÖPNV Versorgung nicht ausreichend gewährleistet ist, die auch die direkte Bezuschussung und Verwendung von anderen Verkehrsmitteln ermöglichen“, fordern die beiden Bundesvorsitzenden.
Quelle: Bundesverband der Lehrkräfte für Berufsbildung e.V. (BvLB) vom 21.08.2019
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