Bildungspolitik

Bundeskonferenz zum Thema "Bildung und Arbeit - Weg und Ziel erfolgreicher Integration" eröffnet

Staatsministerin Maria Böhmer und Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff haben verstärkte Kraftanstrengungen gefordert, um mehr Migranten den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

26.04.2010

Berlin / Oldenburg / Hannover. „Wir brauchen qualifizierte Zuwanderer dringend in ihren erlernten Berufen. Schon jetzt ist der Fachkräftemangel in vielen Branchen, wie im Handwerk oder im Pflegebereich, deutlich spürbar. Umso wichtiger ist es, die Potenziale der Migranten nutzen zu können. Die Voraussetzungen dafür schaffen wir mit einer nationalen Bildungsoffensive. Und mit der dringend nötigen Anerkennung von im Ausland erworbenen Bildungs- und Berufsabschlüssen", betonte Böhmer auf der Bundeskonferenz der Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern und Kommunen in Oldenburg.

„Bildung und Arbeit - Weg und Ziel erfolgreicher Integration" - so lautet das Motto des Kongresses. Bis morgen Abend diskutieren die etwa 300 Teilnehmer der Konferenz in verschiedenen Foren vor allem über die Bildung von Migranten und ihren Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Ein Schwerpunktthema ist die Anerkennung ausländischer Abschlüsse. „Es darf nicht sein, dass qualifizierte Migranten Hartz IV beziehen müssen, nur weil ihre Ausbildung nicht anerkannt wird. Das Bundeskabinett hat bereits Eckpunkte für eine gesetzliche Regelung verabschiedet. Jetzt sind vor allem die Länder gefordert, schnellstmöglich Schritte zur verstärkten Anerkennung der Abschlüsse einzuleiten. Die Gesetzesvorhaben sollten in diesem Jahr unter Dach und Fach sein", erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

„Integration ist eines der Hauptthemen des 21. Jahrhunderts", sagte Ministerpräsident Wulff auf der Bundeskonferenz. „Wir müssen gut ausgebildeten Menschen mit Migrationshintergrund den gleichberechtigten Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen. Auf diese Ressourcen können wir nicht verzichten. Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist der entscheidende Schritt zur erfolgreichen Integration und Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft. Aus diesem Grund hat Niedersachsen als eines der ersten Bundesländer die Charta der Vielfalt zeitgleich mit namhaften Vertretern der niedersächsischen Wirtschaft unterschrieben. Interkulturelle Äffnung der Verwaltung und der Wirtschaft sind notwendig", so Wulff. 

„Um die Chancen von Zuwanderern auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, brauchen wir zudem eine kraftvolle Bildungsoffensive. Ihre Dringlichkeit belegen Zahlen: So verließen 2008 insgesamt 15 Prozent der ausländischen Jugendlichen die Schule ohne Abschluss. Bei den deutschen Jugendlichen waren es 6,2 Prozent. Entscheidend ist die Sprachförderung von Anfang an. Jedes Kind, das in die Schule kommt, muss ausreichend Deutsch sprechen können. Von zentraler Bedeutung ist zudem die intensivere Unterstützung von Schulen mit einem hohen Migrantenanteil. Schulen müssen zu Orten der Integration werden", betonte Böhmer. „Die Förderung der Migranten ist für alle ein Gewinn. Die Unternehmen erhalten die Fachkräfte von morgen. Zugleich wird der Zusammenhalt unserer Gesellschaft gesichert", so Böhmer.

Der Oldenburger Oberbürgermeister Gerd Schwandner betonte die Rolle der Kommunen bei der Integration. 

Quelle: Niedersächsische Staatskanzlei

ik

Back to Top