Bildungspolitik

BMBF: Ausbildungsbilanz 2014 liegt vor

In 2014 gibt es noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, dankte anlässlich der Bilanz den Ausbildungsbetrieben für ihr Engagement und rief die Wirtschaft dazu auf, weiter in die betriebliche Ausbildung zu investieren und die Innovationskraft der Betriebe zu sichern.

12.12.2014

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat die Ergebnisse der Erhebung über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge zum 30. September 2014 vorgelegt. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge war in diesem Jahr weiter rückläufig und sank auf 522.200 (-7.300 bzw. -1,4% verglichen mit 2013). Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge sank dabei bundesweit um 5.800 (-1,1%) auf 502.100. Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverträge ging um 1.500 (-7,1%) auf 20.100 zurück.

Auf der anderen Seite waren bei der Bundesagentur für Arbeit im September 2014 noch 37.100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen gemeldet. Gleichzeitig gibt es neben den 20.900 unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern noch 60.300 weitere ausbildungsreife Bewerber, die zwar ein Studium oder eine andere Bildungsmaßnahme begonnen haben, aber dennoch  für das laufende Jahr in eine Ausbildung vermittelt werden wollen.

Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, dankte anlässlich der Bilanz den Ausbildungsbetrieben für ihr Engagement und rief die Wirtschaft dazu auf, weiter in die betriebliche Ausbildung zu investieren und die Innovationskraft der Betriebe zu sichern. "Angesichts der Lage auf dem Ausbildungsmarkt müssen wir jetzt gemeinsam handeln, damit die berufliche Bildung in Deutschland weiterhin ein Erfolgsmodell für Jugendliche und Betriebe bleibt und der Fachkräftebedarf der deutschen Wirtschaft auch in Zukunft gesichert ist."

Der Rückgang der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge hat viele Ursachen. Er ist insbesondere auf den demografisch bedingten Rückgang der Zahl der Schulabsolventinnen und -absolventen, die höhere Studierneigung, aber auch die nachlassende Ausbildungsbereitschaft der Betriebe zurückzuführen. Wanka sagte dazu: "Wir müssen alles dafür tun, um Jugendlichen, die an einer Ausbildung interessiert sind, diese auch zu ermöglichen. Wir werden daher die erfolgreiche Initiative ‚Abschluss und Anschluss - Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss' und dabei insbesondere unser Berufsorientierungsprogramm weiter ausbauen."

Außerdem wird es zunehmend schwieriger, Betriebe und Auszubildende zusammenzubringen. Regionen mit vielen unbesetzten Ausbildungsstellen stehen Regionen gegenüber, in denen es Jugendliche besonders schwer haben, einen Ausbildungsplatz zu finden. Nicht nur regional, sondern auch zwischen den einzelnen Berufen gibt es Passungsprobleme. Hier setzt das BMBF-Programm "Jobstarter Plus" an. Es setzt einen Schwerpunkt darauf, dass Klein- und Mittelbetrieben (KMU), die besondere Schwierigkeiten haben, offene Ausbildungsplätze zu besetzen, und Ausbildungsbewerber besser zusammenfinden.

"Gemeinsam mit den Sozialpartnern und den Ländern wollen wir die duale Berufsausbildung in Deutschland weiter stärken. Unserer gesamtwirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Verantwortung werden wir mit einer neuen Allianz für Aus- und Weiterbildung Rechnung tragen", sagte Wanka.

Die BIBB-Erhebung über die neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge wird jährlich in Zusammenarbeit mit den für die Berufsausbildung zuständigen Stellen durchgeführt. Dabei werden die Ausbildungsverträge berücksichtigt, die in der Zeit vom 1. Oktober des Vorjahres bis zum 30. September des Erhebungsjahres neu abgeschlossen wurden.

Die Ergebnisse der BIBB-Erhebung werden im Internet abrufbar sein unter: www.bibb.de/naa309-2014
Weitere Informationen gibt es hier auf den Seiten des BMBF.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung vom 12.12.2014

Redaktion: Astrid Bache

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