Diskussion um Schulschließungen

Bitkom fordert Recht auf digitale Bildung

Der Präsident von Bitkom e.V., Achim Berg, fordert anlässlich der corona-bedingten Schulschließungen einen Rechtsanspruch auf digitalen Unterricht für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen. Auch über die Corona-Krise hinaus, könnten durch ein funktionsfähiges digitales Bildungsangebot zum Beispiel Schüler in den Unterricht einbezogen werden, die aufgrund von Erkrankungen oder persönlicher Einschränkungen die Schulgebäude nicht immer aufsuchen können.

05.01.2021

Zur aktuellen Situation um Schulschließungen und den Herausforderungen beim digitalen Unterricht erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:

„Wohl noch nie haben Deutschlands Bildungspolitiker eine ähnlich große Enttäuschung und Entfremdung ausgelöst – bei Schülern, Eltern und Lehrern, aber auch in Wirtschaft und Gesellschaft. Zu wenig ambitioniert und zu altbacken sind ihre Vorschläge, zu erratisch sind ihre Entscheidungen, zu chaotisch ist ihre Kommunikation. Jeder hatte Verständnis, dass zu Beginn der Corona-Krise auf Sicht gefahren werden musste. Jetzt, fast ein Jahr nach den ersten Einschränkungen, darf man Vision, Strategie und zukunftsgerichtetes, entschlossenes Handeln erwarten. Vor diesem Hintergrund fordert Bitkom einen Rechtsanspruch auf digitalen Unterricht für Schüler aller Schulformen – jetzt in der Corona-Krise, aber auch darüber hinaus, um zum Beispiel Schüler in den Unterricht einbeziehen zu können, die etwa aufgrund von Erkrankungen oder persönlicher Einschränkungen die Schulgebäude nicht immer aufsuchen können.

Weiterhin sind viele Schulen nicht in der Lage, ihren Schülern ein funktionsfähiges digitales Bildungsangebot zu machen. Statt Lernplattformen zum Laufen zu bringen, konzentrieren sich viele Bundesländern darauf, so schnell wie möglich zum Präsenzunterricht zurückzukehren. Dies ist angesichts des Infektionsgeschehens unverantwortlich und schreibt die pädagogischen Standards des vergangenen Jahrhunderts fort. Solange Schulen nicht breitflächig wieder geöffnet werden können, muss jeder Schüler digital unterrichtet werden können. Funktionsfähige Lernplattformen zur Verfügung zu stellen, das ist kein Hexenwerk. Die betroffenen Bundesländer müssen nun kurzfristig ausreichende Serverkapazitäten und IT-Support bereitstellen, damit die Plattformen auch von allen Schülern und Lehrern genutzt werden können. Schulen, Schüler und Lehrkräfte, die noch keine Zugänge zu den Plattformen haben, müssen diese kurzfristig und unbürokratisch von den zuständigen Stellen in den Ländern erhalten. Viele Schulen, Lehrer und Schüler haben bereits erfolgreich bewiesen, dass digitales Lernen möglich ist – ohne überlastete Server und mit digitalem Know-how.“

Quelle: Bitkom e.V. vom 05.01.2020

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