Bildungspolitik
Bildungsgewerkschaft: 40 Milliarden Euro zusätzlich für Bildungsbereich notwendig
Jährlich sind rund 40 Milliarden Euro zusätzlich notwendig, um den Nachholbedarf im Bildungsbereich zu decken sowie dringend notwendige Reformen anzuschieben und umzusetzen. Das hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) heute noch einmal mit Blick auf einen Vorstoß der Finanzminister zur Bildungsfinanzierung deutlich gemacht.
22.10.2009
Laut dpa halten die Kassenwarte in Bund und Ländern das auf dem Bildungsgipfel in Dresden vor genau einem Jahr vereinbarte Ziel, die Ausgaben für Bildung und Forschung auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben, für bereits erreicht. "Offenbar sind die Folgen der Weltwirtschaftskrise der richtige Humus, auf dem auch noch so absurde Vorschläge prächtig gedeihen. Mit ihren abstrusen Rechentricks disqualifizieren sich die Finanzminister selber - und manövrieren Deutschland ins Abseits: Ihre Vorschläge haben wenig mit den Kriterien zu tun, die bei internationalen Vergleichen für die Erfassung der Bildungsausgaben eines Landes angewendet werden", sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne in Frankfurt a.M..
"Mehr Geld für den Bildungsbereich ist kein Selbstzweck. Mit den zusätzlichen Mitteln soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Qualität des Bildungsangebotes zu verbessern. Das ist auch bitter notwendig, wie internationale Vergleichsstudien dem deutschen Bildungssystem immer wieder attestieren. Wie eine Qualitätssteigerung, die sich an den Leitkategorien Qualität, Chancengleichheit, Demokratie und Nachhaltigkeit orientiert, zu erreichen ist, ohne einen Cent mehr auszugeben als bisher, bleibt das Geheimnis der Finanzminister. Der Vorstoß ist ein Schlag in das Gesicht aller, die sich für die Weiterentwicklung des Bildungswesens engagieren, und der Beschäftigten, die Tag für Tag, oft unter schwierigsten Bedingungen die Lernprozesse von Kindern und jungen Menschen initiieren und begleiten", unterstrich der GEW-Vorsitzende. Klar sei, dass allein mehr Geld nicht reicht. Aber ohne bessere Rahmenbedingungen, ohne mehr Lehrkräfte z. B. für kleinere Klassen oder zusätzliche Angebote in der frühkindlichen Bildung seien die zu Recht gestiegenen Ansprüche nicht zu erfüllen.
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
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