Bildungspolitik

Bildungsgerechtigkeit von Anfang an

Das Kabinett hat heute, am 22.10.2014, die Stellungnahme der Bundesregierung zum fünften nationalen Bildungsbericht beschlossen. Die Bundesregierung betont in ihrer Stellungnahme, dass die frühkindliche Bildung zentral für gute Startchancen und die Integration im Bildungssystem ist.

22.10.2014

Der im Juni 2014 vorgelegte Bericht "Bildung in Deutschland 2014" hatte in allen Bildungsbereichen positive Entwicklungen festgestellt: der bedarfsgerechte Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren ist weitgehend gelungen, immer weniger Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Hauptschulabschluss, mehr als jeder zweite Schulabsolvent verfügt über eine Hochschulzugangsberechtigung und die Anzahl der Studienanfängerinnen und -anfänger übersteigt bei weitem die von Bund und Ländern gesetzte Zielmarke. Als Herausforderungen nennt der Bericht die soziale Ungleichheit bei der Bildungsbeteiligung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, sowie die Neubestimmung des Verhältnisses von Hochschulbildung und beruflicher Bildung.

Gleiche Startchancen mit frühkindlicher Bildung 

Die Bundesregierung betont in ihrer Stellungnahme, dass die frühkindliche Bildung zentral für gute Startchancen und die Integration im Bildungssystem ist. Sie hat deshalb ihre Mittel für den Ausbau der Kindertagesbetreuung und die Verbesserung der Qualität deutlich aufgestockt. Zudem werden die Sprach- und Leseförderung und die Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher weiter gestärkt. Mit der bereits gestarteten Initiative von Bund und Ländern zur Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung soll eine bessere Integration und individuellere Förderung von Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden. "Wir brauchen Bildungsgerechtigkeit von Anfang an und an den Übergängen im Bildungssystem. Deshalb investiert die Bundesregierung in die Zukunft unseres Landes und entlastet zugleich die Länder, damit diese ihren Aufgaben besser gerecht werden können."

Bund plant Länder finanziell zu entlasten

Bereits vom 1. Januar 2015 an plant der Bund, die vollständige Finanzierung der Geldleistungen nach dem BAföG für Studierende sowie Schülerinnen und Schüler zu übernehmen und die Länder dauerhaft um rund 1,17 Mrd. Euro pro Jahr zu entlasten. Massive Investitionen der Bundesregierung sichern die Attraktivität und Qualität des Hochschulstudiums. Hochschulpakt und Qualitätspakt Lehre zielen darauf ab, gute Studienbedingungen zu sichern und zu schaffen. Mit dem angestrebten 25. BAföG-Änderungsgesetz wird die Bundesregierung die finanziellen Rahmenbedingungen weiter verbessern. Im Wintersemester 2016/2017 sollen dann die Sätze und Freibeträge beim BAföG um  jeweils 7 Prozent angehoben werden und so der Kreis der Berechtigten um etwa 110.000 Studierende ausgeweitet werden.

Weiterbildungstrend soll unterstützt werden

Einen Schwerpunkt wird die Bundesregierung darauf legen, die berufliche Ausbildung zu stärken und den positiven Trend zur Weiterbildung zu unterstützen. "Das Kabinett hat im Zuge der BAföG-Novelle bereits beschlossen, dass auch das Meister-BAföG verbessert wird", sagte Wanka. So werden der Unterhaltsbeitrag von 697 Euro auf 760 Euro erhöht und die Einkommensfreibeträge heraufgesetzt. Zusätzlich kündigte die Bundesbildungsministerin an, dass im Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz die Fördermöglichkeiten erweitert werden sollen. "Beruflich vorqualifizierte Bachelor-Absolventen sollen für eine Aufstiegsfortbildung auch Meister-BAföG bekommen können", sagte Wanka. "Mit dem Meister-BAföG wollen wir neben dem "klassischen" beruflichen Aufsteiger und Studienabbrechern mit beruflicher Qualifikation auch den Weg zum Meister unterstützen, wenn jemand bereits erfolgreich studiert hat und jetzt einen Handwerksbetrieb übernehmen will."

Der Bericht "Bildung in Deutschland 2014" wurde von einer unabhängigen wissenschaftlichen Autorengruppe erstellt und aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland finanziert.

Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung am 22.10.2014

Back to Top