Bildungspolitik
Bildungsgerechtigkeit bedeutet individuelle Förderung sichern
Anlässlich der Vorstellung der PISA-Auswertung zu Schülerinnen und Schülern mit Lernschwächen ("Low-Performing Students") fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE), die Ressourcen für Bildung insbesondere im Kontext des aktuellen Zuzugs von Flüchtlingen dauerhaft zu erweitern.
11.02.2016
"Die Beschulung von Flüchtlingskindern ist nicht nur gesetzlich verankert, sondern auch essenzieller Baustein für die Integration. Die aktuelle Lehrer-Schüler-Relation von 1:14 darf auf keinen Fall verschlechtert werden", stellt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann fest, "denn sowohl die 'Stammschüler' als auch die Flüchtlingskinder haben einen Anspruch auf individuelle Förderung". Das Jahr 2016 müsse zum Jahr der Bildungsgerechtigkeit werden.
Anlässlich der heutigen Vorstellung der PISA-Auswertung zu Schülerinnen und Schülern mit Lernschwächen führt Beckmann weiter aus: "Kinder mit Lernschwächen haben sowieso schon schlechtere Chancen, einen Abschluss zu erreichen, und bedürfen mehr Zuwendung". Im Kontext des aktuellen Zuzugs von Flüchtlingen befürchtet der Bundesvorsitzende eine weitere Verschärfung der Situation. "Es fehlen derzeit mindestens 23.000 Lehrer. Es fehlen Sonderpädagogen und Schulsozialarbeiter. Gelingt es nicht, den Bedarf zu decken, können Kinder nicht ausreichend individuell gefördert werden, sind ihr Bildungserfolg und die Teilhabe an der Gesellschaft gefährdet. Das kann niemand wollen."
Mit Nachdruck fordert der VBE, dass "die Ressourcen für die Bildung entsprechend der veränderten Lage dauerhaft erweitert werden müssen". Aufgrund der steigenden Anforderungen durch heterogene Schülergruppen, große Klassen und hohe Stundenzahlen stünden die Lehrkräfte am Rande ihrer Möglichkeiten. Sie müssen sich fort- und weiterbilden können und Unterstützung durch Psychologen, Dolmetscher und Lehrkräfte mit Kenntnissen in Deutsch als Zweitsprache erhalten. "Nur eine ausreichende finanzielle Grundlage sichert die individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen in den Schulen", betont Beckmann.
Quelle: Verband Bildung und Erziehung e.V. (VBE) vom 10.02.2016
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