Bildungspolitik
Berliner Abgeordnetenhaus beschließt Schulstrukturreform
Das Berliner Abgeordnetenhaus hat heute mit den Stimmen von SPD und Linken eine Schulstrukturreform beschlossen. Mit Beginn des kommenden Schuljahres wird die Dreigliederung des Schulsystems in Berlin der Vergangenheit angehören.
14.01.2010
Bildungssenator Zöllner hat in seiner Rede zur Abstimmung über dieses Vorhaben im Berliner Abgeordnetenhaus hervorgehoben, dass der Weg zur Verbesserung der individuellen Förderung - wie sie die Berliner Schulreform betont - alternativlos ist.
Zöllner führte in seinem Redebeitrag aus, dass die Einführung der Integrierten Sekundarschulen als alleinige Schulart neben dem Gymnasium die Möglichkeit zu mehr gemeinsamen Lernen bei gleichzeitiger besserer Berücksichtigung des einzelnen Schülers bedeute. Die flächendeckende Umwandlung zu Ganztagsschulen und die möglichst intensive und frühzeitige Berufsvorbereitung in den Schulen sei dabei auch ein wichtiger Schritt der Integration und Herstellung von mehr Chancengerechtigkeit.
Zöllner wörtlich: „Noch immer bestimmt allzu oft die soziale Herkunft über den Bildungserfolg eines jungen Menschen. Ich glaube, dass es möglich ist und möglich sein muss, die Leistungsfähigkeit aller Schülerinnen und Schüler zu steigern.“
Der 13jährige Weg zum Abitur sei die richtige Antwort, um möglichst vielen Schülerinnen und Schülern eine Chance auf diesen höchsten schulischen Bildungsabschluss zu geben, wobei die Bedeutung des bewährten Gymnasiums mit seinem um ein Jahr kürzeren Weg unbestritten sei.
Zöllner: „Ich sehe unter unseren Schülern nicht eine Generation von Verweigerern oder Chancenlosen. Es gilt aber Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, aber auch solche aus deutschen, sozial benachteiligten Familien besser zu fördern und ihnen einen sozialen Aufstieg durch eine gute Bildung zu ermöglichen.
Zöllner weiter: „Wir müssen aber gerade auch diejenigen Schülerinnen und Schüler im Blick haben, die bislang keinen Abschluss erreichen und denen Brüche in ihren Schullaufbahnen drohen. Motivation, einen Abschluss zu erreichen, ist wesentlich. Die guten Beispiele, die Schule und Praxisorientierung verknüpfen, zeigen, dass Schüler, die ihre Chance für eine Ausbildung sehen, auch bereit sind, etwas dafür zu tun.“
Der Bildungssenator sagte, dass die Schulreform die richtige Antwort auf die Herausforderungen der Stadt seien: „Moderne und gute Schulen integrieren in ihren Konzepten die Lebenswirklichkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler. Nicht selten sind beide Elternteile berufstätig. Zu viele Jugendliche kommen aus sozial-benachteiligten Familien. Immer mehr Jugendliche wachsen getrennt von einem Elternteil auf. Die Lebensumstände sind geradezu bunt, nicht selten problematisch. Die Akzeptanz der Integrierten Sekundarschule wird davon abhängen, ob Eltern Vertrauen in diese Schule gewinnen, ob sie überzeugt davon sind, dass diese Schulen ihren Kindern alle Perspektiven bieten, und ob ihre Kinder in dieser Schule optimale Förderung erhalten.
Zöllner warnte davor in Berlin rückwärtsgewandte Schulmodelle, die das Trennende zwischen den Schülern betonten, unter dem Motto: „Zurück in die fünfziger Jahre der alten Bundesrepublik“, wiederzubeleben.
Mit Blick auf das schwarz-grüne Schulmodell in Hamburg, dass ähnliche Ziele wie der rot-rote Berliner Senat verfolge, sagte Zöllner, dass er die Tendenz zur Aufhebung der alten Dreigliedrigkeit, die auch Hamburgs CDU-Bürgermeister Beust noch einmal unterstrichen habe, ausdrücklich teile. Allerdings sei im Unterschied zu Hamburg in Berlin der Elternwille bei der Auswahl der Schulart, auf die ein Kind nach der siebenten Klasse gehen solle, ausschlaggebend. Die Berliner Schulstrukturreform könne zum Vorbild werden.
Ausführliche Angaben zum Inhalt der Schulstrukturreform in Berlin finden sich <link http: www.berlin.de sen bildung bildungspolitik schulreform _blank external-link-new-window external link in new>hier.
Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin - Landesjugendamt
Termine zum Thema
-
09.04.2024
After-Work-Basics am Dienstag rund um die Schule (Online)
-
24.04.2024
Fortbildung: Umgang mit grenzüberschreitendem Verhalten im Team
-
25.04.2024
Vorstellung des neuen Open Source Fördermittelportals für (KJP-) Zentralstellen
-
05.06.2024
Förderworkshop in Gelsenkirchen
-
11.06.2024
Präventionsarbeit mit Kinder gestalten (Online-Workshop)
Materialien zum Thema
-
Bericht / Dokumentation
Zukunftsplan Bildungslandschaft NRW 2023-2027
-
Broschüre
Policy Brief 2024 Kindergrundsicherung: Weichen jetzt richtig stellen!
-
Zeitschrift / Periodikum
Schuldistanz - die Rolle der Jugendsozialarbeit
-
Zeitschrift / Periodikum
Außerschulische Bildung Nr. 4/2023: Gender und Diversity
-
Zeitschrift / Periodikum
Das baugerüst 2/23 „Jugendarbeit und Schule“
Projekte zum Thema
-
Reinhard Gansert
SpoSpiTo-Bewegungs-Pass an Grundschulen – Laufend zu mehr Gesundheit und Klimaschutz
-
Museum für Islamische Kunst / Staatliche Museen zu Berlin
Bildungsprojekt „Gemeinsame Verantwortung – Gemeinsame Zukunft“
-
Agentur für Soziale Perspektiven e.V.
Queere-Jugend-Berlin.de
-
Grundschulverband e.V.
Eine Welt in der Schule
-
Landesverband der Schulfördervereine in Hessen e.V.
Chancenpatenschaften - LSFV Hessen e.V.
Institutionen zum Thema
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Soziale Kompetenz & Gewaltprävention e.V.
-
Sonstige
Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Kompetenz Jugendhilfe gGmbH
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Volkssolidarität Leipziger Land/ Muldental e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
djo-Bildungswerk Berlin gGmbH