Bildungspolitik

Ausbildungsstellenmarkt weiter im Aufwind

Die aktuellen Daten vom Ausbildungsstellenmarkt signalisieren weiterhin eine Verbesserung der Chancen für die Bewerber.

30.06.2011

Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, wurden der Ausbildungsvermittlung der BA im Zeitraum Oktober 2010 bis Juni 2011 insgesamt 444.100 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 39.900 mehr als im Vorjahreszeitraum. Zu diesem deutlichen Anstieg beigetragen hätten die gute konjunkturelle Lage und das Interesse der Betriebe, sich den eigenen Fachkräftenachwuchs durch Ausbildung zu sichern. Denn der Anstieg bis Juni 2011 gehe allein auf ein Plus bei den betrieblichen Berufsausbildungsstellen zurück (+41.900 auf 430.800; außerbetriebliche: -2.000 auf 13.300). Zugleich hätten bislang insgesamt 473.300 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet, 8.600 weniger als im Vorjahreszeitraum. Der demografisch bedingte Trend rückläufiger Bewerberzahlen werde aktuell durch doppelte Abiturjahrgänge in Folge der Verkürzung der gymnasialen Schulzeit auf zwölf Jahre (2011: Bayern und Niedersachsen), aber auch das Aussetzen der Wehrpflicht sowie die Intensivierung des Übergangsmanagements von der Schule in Ausbildung gebremst. Andererseits könnte die zunehmende Nutzung von Online-Plattformen – z.B. der JOBBÖRSE der BA – dazu führen, dass weniger Jugendliche die Ausbildungsvermittlung in Anspruch nehmen.

Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im Juni mit 168.500 um 24.000 über dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten im Juni 183.200 Bewerber, 12.300 weniger als im Vorjahr.

Die BA hält es noch für verfrüht, anhand dieser Daten eine sichere Einschätzung zur weiteren Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt zu geben. Zwar lägen die Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge deutlich über den Vorjahreswerten. Aber es sei davon auszugehen, dass es sich hierbei zumindest teilweise um einen Vorzieheffekt handele. Ausbildungsbetriebe könnten sich angesichts weniger Bewerber frühzeitiger für Auszubildende entscheiden.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

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