Politik

Aktion der dbb-jugend in Frankfurt - Sprung in den eiskalten Main

Junge Beschäftigte und Auszubildende aus dem Kommunal- und Bundesdienst in Hessen sind am Samstag dem Aufruf von dbb jugend hessen und dbb tarifunion gefolgt und haben vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst in Bund und Kommunen am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt am Main ihrer Forderung nach mehr Gehalt und einer besseren Nachwuchspolitik Nachdruck verliehen. Unter dem Motto „Dieser Staat geht baden“ sprangen 10 Beschäftigte - Feuerwehrfrau, Kindergärtnerin, Krankenschwester, Polizist, Zöllner, Lehrer, Müllmann, Busfahrer, Straßenwärter und Arzt - in den eiskalten Main.

08.02.2010

„Personalmangel, Dienste bis weit über 24 Stunden hinaus, unbezahlte Überstunden und zunehmender Arbeitsdruck gepaart mit wachsendem Dokumentationsaufwand - die Arbeitsbelastung bringt die Beschäftigten an ihre Grenzen“, kritisierte Florian Preißner, Vorsitzender der dbb jugend hessen, bei der Kundgebung am Mainufer. „Wir haben es satt, ständig den vermeintlich sicheren Job vorgehalten zu bekommen. Dieser Staat geht baden, wenn es um den Berufsnachwuchs geht, die Verwaltungen sind hoffnungslos überaltert. Im Kampf um die besten Köpfe müssen die Arbeitgeber mehr tun - darum unsere Forderung: 100 Euro mehr und eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden. Einsparungen am Öffentlichen Dienst sind Einsparungen an der Gesellschaft, in der wir leben!“, betonte Preißner. 

Christian Beisch, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend, forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen: „Die Arbeitgeber müssen zur Kenntnis nehmen und anerkennen, dass die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst Garant für Stabilität und Sicherheit sind, kein Kostenfaktor. Böhle und de Maizière sollen am 10. Februar eine Offerte auf den Tisch legen, die auf unsere Forderungen eingeht - Plus für den Öffentlichen Dienst bedeutet Plus für die Zukunft.“

Auch der stellvertretende Vorsitzende der dbb tarifunion Siegfried Damm kritisierte die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber: „Wir sind wütend, weil wir schon wieder den billigen Jakob abgeben sollen. Weder Böhle noch de Maizière erkennen in diesen Wochen die großen Leistungen an, die der Öffentliche Dienst kontinuierlich erbringt. Es ist ja nicht so, dass wir unsere Fünf-Prozent-Forderung mit dem Würfelbecher ausgeknobelt hätten. Unsere Forderungen folgen dem Bedarf. Den haben wir linear, um die laufenden Kosten zu bezahlen. Darüberhinaus brauchen wir Verbesserungen bei Einkommen und Übernahme der Azubis und Anwärter, bei den Beförderungsmöglichkeiten und eine vernünftige Altersteilzeitregelung.“

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