Umwelt und Klima

Welttag gegen Kinderarbeit: Bundesweite Schulaktion der Kindernothilfe

Von Gera bis in den Westerwald: In ganz Deutschland machen Schulen zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni auf den Missbrauch von Kindern als billige Arbeitskräfte aufmerksam, indem Schüler auf ihren Schulhöfen ein riesiges Ausrufezeichen bilden. Damit beteiligen sie sich an der Kindernothilfe-Aktion "Ein Ausrufezeichen (!) gegen Ausbeutung".

08.06.2017

Tausende Mädchen und Jungen machen bei der Kindernothilfe-Aktion mit und setzen ein sichtbares Zeichen gegen die Ausbeutung Gleichaltriger. Denn Kinderarbeit ist nach wie vor ein weltweit bedeutsames Problem: Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) müssen 168 Millionen Kinder arbeiten, rund die Hälfte von ihnen unter gefährlichen und ausbeuterischen Bedingungen. So auch in Sambia, wo derzeit in weiten Teilen des Landes die Tabakernte stattfindet. Die Erntehelfer sind teilweise erst sieben Jahre alt und schuften jeden Tag auf den Plantagen. Dabei birgt der Tabak eine unsichtbare Gefahr: Durch den Kontakt mit den Pflanzen nehmen die Jungen und Mädchen so viel Nikotin zu sich wie ein starker Raucher. In der Folge leiden sie häufig unter Nikotinvergiftungen.

"Wir fordern die Menschen in Deutschland dazu auf, beim Einkauf auf faire Produkte ohne Kinderarbeit zu achten und sich für eine nachhaltige Entwicklung einzusetzen", sagt Katrin Weidemann, Vorstandvorsitzende der Kindernothilfe. "Erst wenn wir elende Produktionsbedingungen und Armut beenden, können Kinder auch zur Schule gehen und spielen und müssen nicht als meist billige Arbeitskräfte fungieren. Auch dafür stehen die bundesweiten Ausrufezeichen gegen Ausbeutung!" Um das Ziel, die Armut zu beenden, zu erreichen, fördert die Kindernothilfe in Sambia die Mütter der Kinderarbeiter. Die Frauen erhalten unter anderem Schulungen darin, wie sie ein eigenes kleines Unternehmen – beispielsweise einen Marktstand oder eine Hühnerzucht – aufbauen können. Wenn die Familien dadurch genügend Geld einnehmen, müssen ihre Kinder nicht mehr arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen.

Quelle: Kindernothilfe vom 08.06.2017

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