Umweltorientierte Beschaffung: Wie der Staat zum Umweltschutz und zu einem sparsamen Umgang mit dem Geld der Steuerzahler beitragen kann

Europäische Kommission

Strukturebene: Bund

Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungen sollen künftig auf möglichst umweltfreundliche Art und Weise ihren Materialbedarf decken. Die Europäische Kommission hat dazu ein Handbuch herausgegeben, das klare und praxisbezogene Leitlinien enthält, wie öffentliche Auftraggeber bei der Beschaffung von Gütern, Dienst- und Bauleistungen dem Umweltschutz Rechnung tragen können. „Die öffentliche Hand verfügt über eine gewaltige Kaufkraft. Falls zum Beispiel alle staatlichen Stellen in der Europäischen Union auf Ökostrom umstellten, würden dadurch 18 % der von der EU in Kyoto eingegangenen Verpflichtung zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2012 erfüllt werden“, erläutert Margot Wallström, die für Umwelt zuständige Kommissarin.

 

Gewaltig ist die öffentliche Kaufkraft tatsächlich: Die öffentliche Hand wendet jährlich rund 1,5 Billionen € für die amtliche Beschaffung auf, was etwa 16 % des BIP der Europäischen Union entspricht. Entscheiden sich öffentliche Auftraggeber für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, tragen sie wesentlich dazu bei, auf Nachhaltigkeit bedachte Wirtschaftsbranchen zu unterstützen. Zusätzlich können mit einem effizienteren Umgang von Energie und Ressourcen Steuergelder eingespart werden.

 

Einer Studie zufolge betreiben nur 19 % aller öffentlichen Stellen in nennenswertem Umfang eine umweltorientierte Beschaffung. Oft fehlt einfach das Wissen darüber, wie die richtigen Umweltkriterien in den Ausschreibungsunterlagen festzulegen sind oder dass sich die auf den ersten Blick teureren ökologischen Produkte häufig doch rentieren. Das Handbuch für ein umweltorientiertes öffentliches Beschaffungswesen der Kommission soll hier Abhilfe schaffen.

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