Thesenpapier Interkulturelle Kompetenz

Als Ergebnis eines mehrmonatigen Reflektionsprozesses zum Thema "Interkulturelle Kompetenz" hat die Bertelsmann Stiftung ein Thesenpapier veröffentlicht, das sich als Einladung zur Diskussion versteht. Die Thesen beruhen im wesentlichen auf den Diskussionen eines Workshops, zu dem die Bertelsmann Stiftung im Januar 2006 die US-Wissenschaftlerin Dr. Darla Deardorff sowie führende Experten aus Deutschland, Holland und Belgien eingeladen hatte.

Interkulturelle Kompetenz befähigt zum konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt. Aufgrund der wachsenden Pluralisierung aller Lebensbereiche wird sie zu den Schlüsselkompetenzen der Zukunft gehören. In dem Thesenpapier wird sie als die Kompetenz definiert, auf Grundlage bestimmter Haltungen und Einstellungen sowie besonderer Handlungs- und Reflexionsfähigkeiten in interkulturellen Situationen effektiv und angemessen interagieren zu können. Entscheidend für Interkulturell kompetentes Handeln sind Wertschätzung von Vielfalt, Ambiguitätstoleranz, umfassendes interkulturelles Wissen, Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten sowie die Relativierung von Referenzrahmen und Empathiefähigkeit. Diese Aspekte werden in dem Thesenpapier im einzelnen erläutert. Da jede interkulturelle Situation an die beteiligten Akteure unterschiedliche Herausforderungen stellt (Alter, Stellung, Kontext der Begegnung etc.) wird Interkulturelle Kompetenz in dem Thesenpapier nicht als ein statischer Zustand, sondern als ein Prozess lebenslangen Lernens umschrieben.