Stellungnahme / Diskussionspapier

Standpunkt des Instituts für Sexualpädagogik zur Debatte um den sexuellen Missbrauch

Institut für Sexualpädagogik

Strukturebene: Bund

Die Berichte über Missbrauchsfälle an Schulen in der Trägerschaft katholischer Orden sorgten ebenso wie die Vorfälle an der reformpädagogischen Odenwald-Schule in der ersten Jahreshälfte für Aufsehen. Inzwischen ist das Thema Missbrauch wieder aus den Schlagzeilen verschwunden. Doch in vielen Schulen und außerschulischen Einrichtungen wirkt die Missbrauchsdebatte nach.

 

Das Institut für Sexualpädagogik möchte zu einem Zeitpunkt, der nicht mehr von aufgeregter Tagesberichterstattung geprägt ist, aufzeigen, welche Chancen und Gefahren diese "neue Missbrauchsdebatte" birgt. Wie wir sehen, kann die gestiegene Aufmerksamkeit gegenüber sexuellen Grenzüberschreitungen zu Aktionismus und Überreaktionen bei Vorfällen führen. Sexuelles Leben von Kindern und Jugendlichen steht dabei in der Gefahr, nur noch unter Gefahrenaspekten wahrgenommen zu werden; Sexualpädagogik wird auf Missbrauchsprävention reduziert. Andererseits sind auch die Chancen gestiegen, dass Einrichtungen ihre Präventionskonzepte kritisch prüfen, MitarbeiterInnen besser schulen und sexualpädagogische Maßnahmen, die die Vielfalt von Sexualität thematisieren, initiieren.

 

Vor dem Hintergrund der Debatte möchte das Institut dafür werben, beim Thema sexueller Missbrauch möglichst differenziert hinzuschauen und angemessen zu handeln. Wir hoffen, dass unser Standpunktpapier die fachliche Diskussion in diese Richtung bereichert.

 

Das Diskussionspapier können Sie unter unten stehendem Link herunter laden.

Herausgeber

IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V.

Herausgabedatum

2010

Weitere Themen

Kinder- und Jugendarbeit Förderung der Erziehung in der Familie Hilfen zur Erziehung
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