Anleitung / Arbeitshilfe

Nackt im Netz? - Ratgeber zum Thema Sexting

Service National de la Jeunesse

Strukturebene: Europäische Union

Der neue Ratgeber für Jugendliche und deren Ansprechpartner bietet Information über die Rechtslage, Risiken und gibt Betroffenen praktische Tipps zum Umgang damit, wenn es im Zusammenhang mit Sexting zu problematischen Situationen kommt.

Was ist Sexting?

Sexting ist mittlerweile nicht nur für viele Erwachsene, sondern auch für Jugendliche ein Teil des Alltags geworden. Unter „Sexting“ versteht man das Verschicken und den Austausch intimer Nachrichten bzw. selbstproduzierter Fotos und Videos. Diese werden meist über Messengerdienste oder soziale Netzwerke verschickt. Ob als Liebes- oder Vertrauensbeweis, zur gegenseitigen Erregung, als Mutprobe oder Flirt, es gibt vielerlei Gründe fürs „Sexting“.

Dennoch fehlt es in vielen Fällen an konkretem Wissen um die rechtliche Lage, an Bewusstsein für Risiken von Sexting und über mögliche Anlaufstellen zur Beratung und Hilfe, beispielsweise wenn Nacktbilder ungewollt in Umlauf geraten. Der Ratgeber erklärt, wie Betroffene sofort handeln können, um mit einer solchen Situation und deren Auswirkungen gut umgehen zu können.

An wen richtet sich der Ratgeber?

Der Ratgeber richtet sich an Jugendliche, ist aber auch gleichermaßen für alle Personen interessant und nützlich, die privat (Eltern, Verwandte …) oder aus beruflichen Gründen (Lehrer/-in, Erzieher/-in, Polizist/-in …) mit problematischen Situationen in Zusammenhang mit Sexting zu tun haben bzw. solchen präventiv begegnen wollen. (Potentielle) Täter/-innen werden zudem darauf aufmerksam gemacht, dass verletzendes Verhalten im Internet keinen Platz hat und nicht nur moralisch zu verurteilen ist, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Um solchen Situationen vorzubeugen, ist es am sichersten, auf den digitalen Austausch intimer Inhalte zu verzichten.

Betroffene von problematischen Situationen infolge von Sexting werden ermutigt selbst aktiv zu werden. Telefonische Anlaufstellen sind ein guter Startpunkt auf der Suche nach der passenden Hilfe. Gratis, anonym und vertraulich kann sich z. B. in Luxemburg jeder an die BEE SECURE Helpline + 352 8002 1234 wenden.

Wo gibt es den Ratgeber?

Der Ratgeber wird ab Dezember 2020 an Schulen, Jugendhäusern und Beratungsstellen verteilt, auch an allen Polizeidienststellen im Großherzogtum wird der Ratgeber zu finden sein. Auf der BEE SECURE-Website steht der Ratgeber als PDF zum Download bereit.

Derzeit wird weiteres pädagogisches Material für Lehrer/-innen und Erzieher/-innen mit weiteren Akteuren aus den Bereichen Kinderrechte, Justiz und sexuell-affektiver Gesundheit ausgearbeitet.

Der Ratgeber ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der Police Lëtzebuerg, der Initiative BEE SECURE, vertreten durch Service national de la jeunesse (SNJ) und Kanner-Jugendtelefon (KJT), dem Service de Coordination de la Recherche et de l’Innovation pédagogiques et technologiques (SCRIPT) und der Staatsanwaltschaft.

Quelle: Bee Secure, eine Initiative des Nationalen Jugenddienstes in Luxemburg

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