Leidenschaftlich neugierig! Die Welt erforschen mit Kunst und Kultur - Online-Dokumentation

BKJ

Strukturebene: Bund

Im Dezember letzten Jahres fand in München ein bemerkenswerter Kongress statt: „Leidenschaftlich neugierig! Die Welt erforschen mit Kunst und Kultur“ so lautete der Titel der zweitägigen Veranstaltung im Deutschen Museum. Wissenschaftler, Künstler und Kulturpädagogen aus ganz Deutschland diskutierten die Frage, wie es gelingt, Kindern einen Zugang zu Wissenschaft und Forschung zu ermöglichen. Die Vorträge der Referentinnen und Referenten sowie die Beschreibungen der Praxisbeispiele stehen in der jetzt erschienenen Online-Dokumentation allen Interessenten zur Verfügung.

 

Darin wird deutlich, dass die Referenten und Referentinnen leidenschaftlich für eine Vielfalt von spielerischen, künstlerischen und sinnlichen Zugängen zu den Phänomenen und Geheimnissen der Welt plädierten. „Der Mensch braucht Lernräume des aktiven, forschenden Aneignens von Welt. Er verkümmert, wenn ihm diese Erfahrung verwehrt wird,“ so Prof. Dr. Max Fuchs, Vorsitzender der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung (BKJ), die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) den Kongress ausgerichtet hat.

 

Ebenso äußert sich Dr. Donata Elschenbroich, Kulturwissenschaftlerin und Expertin für Bildung im frühen Kindesalter. Vom Stutzen, zum Staunen, zum Beobachten, zum Erkennen und Wissen so beschreibt sie den Weg kindlicher Weltaneignung. Sie fordert auf, den Wissensdurst der Kinder zu respektieren und ihre Lernwege über das Körpererleben und sinnliche Forschen zu ermöglichen.

 

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer, Professor für Wissenschaftsgeschichte an der Universität Konstanz, hält es für einen Skandal, dass Schule immer noch das Wichtigste vernachlässige: das Geheimnisvolle. Für Fischer gibt Einstein Anstöße dafür, den kleinen Wundern des Alltags und des Lebens wieder Bedeutung zu geben. Künstlerisch-kreative Wege sind die Wege zum Lernen, Wege zur Wissenschaft. Aber wie muss Schule aussehen, um diese Formen des Lernens zu ermöglichen?

 

Eine Antwort versucht Prof. Dr. Angelika Speck-Hamdan von der Universität München. Sie entwickelte das Konzept der `Lernwerkstatt Schule´. Hier steht nicht der Unterrichtsstoff, sondern das Kind und seine individuelle Bedürfnisse und Möglichkeiten im Mittelpunkt. Lernwerkstätten bieten gestaltete Lernlandschaften, sind Orte der Begegnung und Selbstbildung. Dieses Konzept knüpft direkt an die Methoden außerschulischer kultureller Bildungsarbeit an.

 

Weitere lesenswerte Beitrage von Ina Bielenberg, Udo Kollenberg, Julian Nida-Rümelin, Jan Schmolling, Manfred Grunenberg und Margit Maschek-Grüneisl sowie die bebilderten Praxisprojekte des Kongresses runden die Online-Dokumentation ab.

Die Online-Dokumentation ist unter unten stehendem Link abrufbar.

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