Anleitung / Arbeitshilfe

Körperliche Kindesmisshandlung und sexueller Missbrauch – zur Notwendigkeit differenzierter Interventionen

Zartbitter Köln e.V.

Strukturebene: Bund

In den letzten Jahren haben Kindertagesstätten, Schulen, Vereine, Frühförderzentren, Sozialpädagogische Familienhilfen, Jugendämter, Kinderkrankenhäuser und viele andere Institutionen Handlungsleitfäden bezüglich des Vorgehens im Falle der Vermutung sexuellen Missbrauchs entwickelt. Dabei orientierten sich viele Institutionen an den Vorlagen zum Umgang mit der Vermutung körperlicher Kindesmisshandlung. Folglich wurde bei der Entwicklung der institutionellen Handlungsleitfäden zur Abklärung der Vermutung sexualisierter Gewalt fast durchgängig die Unterschiedlichkeit der Ursachen und Dynamiken von körperlicher Kindesmisshandlung und sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche nicht ausreichend berücksichtigt. Die fachlich fehlerhaften Handlungsleitfäden sind nun wiederum die Ursache, dass in Fällen sexuellen Missbrauchs Kinder Tätern schutzlos ausgeliefert bleiben. Dies ist zum Beispiel sehr häufig der Fall, wenn Täter oder Täterinnen über pädagogische Fachkräfte oder Dritte von der Vermutung erfahren, ohne dass zuvor der räumliche Schutz des Kindes gewährleistet ist.

Im Beratungsalltag wird dementsprechend immer wieder deutlich, dass das Scheitern der Abklärung von Vermutungen sexuellen Missbrauchs vielfach auf diesen konzeptionellen Fehler und meist weniger auf individuelles Versagen einzelner Fachkräfte zurückzuführen ist.

Das Erklärvideo veranschaulicht die Unterschiedlichkeit der Ursachen und Dynamiken von körperlicher Kindesmisshandlung und sexuellem Missbrauch. Es vermittelt Grundlagenwissen, das alle, die mit Kindern arbeiten benötigen, um im Umgang mit Vermutung sexualisierter Gewalt „klassische fachliche Kunstfehler“ zu vermeiden.

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