Stellungnahme / Diskussionspapier

Jugendhilfe und Ganztagsschule

Bayerisches Landesjugendamt beim Zentrum Bayern Familie und Soziales

Die ganztägige Betreuung an der Schule und durch die Schule stellt für die betroffenen Schülerinnen und Schüler eine deutlich veränderte Lebenssituation dar. Verschiedene Aktivitäten, Bedürfnisse und Problemlagen, die nach der Halbtagsschule in anderen Bildungs- oder sozialen Institutionen aufgegriffen wurden, fallen nunmehr in den schulischen Zeitrahmen. Schule entwickelt sich vom Lernort zum Lebensort, an dem der gesamte schulische Auftrag, nämlich Bildung und Erziehung, in angemessener Weise zum Tragen kommen muss. Insbesondere der Erziehungsauftrag

der Schule wird nicht mehr auf die Frage beschränkt werden können, inwieweit er (nur) zur Durchführung eines geordneten Unterrichts wahrgenommen werden muss.

Ebenso wenig kann die Rolle der Kinder- und Jugendhilfe darin bestehen, junge Menschen „unterrichtsfähig“ zu machen. Sie dient vielmehr wie die Schule ihrer Förderung auf dem Weg zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Durch diese Weichenstellung in Richtung Ganztagsschule werden Schule wie Jugendhilfe mit einer Veränderung bzw. Modifizierung ihres Auftrags an diesem Lebensort konfrontiert. Das zusammenfassende Arbeits- und Diskussionspapier

zeigt Handlungsbedarfe und Entwicklungsperspektiven auf.

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