Studie

Gleichstellungsorientierte Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen

Claudia Daigler, Bea Dörr, Elisabeth Yupanqui-Werner, Sylvia Beck; Begleitung: Dr. Maria Bitzan, Dr.

Strukturebene: Bund

Das Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V. (TIFS), ein unabhängiges Frauenforschungsinstitut, erstellte im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Abteilung Gleichstellung, im Zeitraum (Laufzeit: 1.12.99-30.11.01 ) eine Studie zum Thema “Gleichstellungsorientierte Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen”.

 

Diese Bestandsanalyse bietet einen breiten Überblick darüber, was für die Chancengleichheit und Gleichstellung von Mädchen und jungen Frauen auf kommunaler Ebene geleistet wird bzw. geleistet werden kann und geht damit über das engere Feld von Mädchenarbeit hinaus. Gefragt wird nach Gestaltungsräumen für die Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen in allen Institutionen (Schule, Arbeitsförderung, Kirchen, Vereine, Kultureinrichtungen etc.) und nach Voraussetzungen für eine bessere interdisziplinäre Vernetzung.

 

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Arbeit der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, die im Bereich der Vernetzung wichtige, oft unsichtbare und wenig gewürdigte Arbeit leisten und insbesondere mit ihrer Querschnittsaufgabe Erfahrungen gesammelt und Qualitäten entwickelt haben, die nicht zuletzt für eine gelingende Umsetzung von Gender Mainstreaming einzubeziehen sind.

 

Quantitative Befragung

Erkenntnisse zu einer genaueren Bestimmung einer gleichstellungsorientierten Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen wurden durch drei Erhebungsschritte gewonnen:

Einer Dokumentensammlung, die in vier Materialsammlungen aufbereitet wurde:

 

-Mädchen und Partizipation,

-Mädchenförderung und Schule,

-Mädchenförderung und Sport,

-Mädchenförderung und Arbeit.

 

Einer quantitativen Befragung der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zur Mädchenförderung.

In ihr gaben z.B. 73 Prozent der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an, dass Mädchenförderung zu ihrem Arbeitsbereich gehört, dass sie dies aber meist selbst festlegen (70 Prozent) und nur in 9,8 Prozent eine schriftliche Vereinbarung vorliegt. Die wichtigsten Kooperationspartnerinnen sind die Mädchenprojekte bzw. Kolleginnen aus der Jugendhilfe bzw. Fraueninitiativen und -verbänden. Ihre Rolle sehen sie vorrangig als Fürsprecherin in der Verwaltung (Ost) bzw. als Impulsgeberin (West).

 

Einer prozesshaften Begleitung in vier Regionen (Magdeburg, Mainz, Ostalbkreis und Landkreis

Teltow-Fläming), in der zusammen mit den verschiedenen Akteurinnen jeweils ein Hauptthema für die Region generiert wurde (1. Aufbauarbeit: Überhaupt erst einmal einen Boden für eine inhaltliche Auseinandersetzung über die Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen schaffen, 2. Verantwortung: Mädchenförderung auf breite Füße stellen, heißt Männer mit ins Boot holen. 3. Zusammenarbeit von Jugendamt und Gleichstellungsstelle: Wer übernimmt die kommunale Verantwortung für Mädchen und junge Frauen? Kommunikation und Moderation: wieder miteinander ins Gespräch kommen).

 

Ost-West-Vergleich:

Unterschiedliche Gegebenheiten in Ost und West sowie Stadt und Land wurden in jedem Arbeitsschritt berücksichtigt und erhoben. Darüber hinaus werden als Anregung und Ideensammlung konkrete Beispiele der Mädchenförderung aus Bereichen wie Jugendfeuerwehr, Kulturarbeit, mobile Arbeit im ländlichen Raum, öffentliche Raumnutzung etc. vorgestellt. Mit diesen unterschiedlichen Herangehensweisen entstand ein komplexes Bild, das Voraussetzungen und Facetten einer gleichstellungsorientierten Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen aufzeigen kann.

 

Die komplette Studie ist 2003 als Buch beim Verlag Leske+Budrich erschienen.

ISBN: 3810037656

Herausgeber

Tübinger Institut für frauenpolitische Sozialforschung e.V.

Kontakt

Tel.: 07071 31144, Fax: 07071 31744, Email: TIFS-Tuebingen@tonline.de

Herausgabedatum

2003

Weitere Themen

Kinder- und Jugendarbeit
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