Gender Mainstreaming - Neue Perspektiven für die Jugendhilfe
Meyer, D. / v. Ginsheim, G. (Hrsg.)
Strukturebene: Bund
Die Stiftung Sozialpädagogisches Institut Berlin (SPI) hat die Broschüre "Gender Mainstreaming - Neue Perspektiven für die Jugendhilfe" (2001) veröffentlicht.
Diese kann unter folgender Internetadresse heruntergeladen werden: www.eundc.de/download/gender.pdf
1. Albert Scheer: = Doing Gender
... Prozesse der Herstellung + Verfestigung spezifischer Formen des Weiblichen / Männlichen mit dem Resultat = Bildung von Normierungen + Idealbildern
Festlegung auf ein bestimmtes Verhältnis der Geschlechtlichkeit durch:
Prozesse der primären + sekundären Sozialisation
Teilhabe an massenmedialer Kommunikation
rechtliche Vorgaben
geschlechtsspezifische Arbeitsmärkte
Familienstrukturen
alltägliche Prozesse der Setzung + Durchsetzung von Geschlechternormen
GM soll Individuen befähigen, solche Festlegungen in Frage zu stellen + ggf. zu überwinden (auch Homosexualität!) – doch gleichzeitig ist das für Kinder + Jugendliche vorhandene Bedürfnis nach geschlechtsbezogenen Identifikationen + der Entwicklung stabiler Identitäten zu berücksichtigen!
2. Marianne Horstkemper = Vorschläge
Genderkompetenz durch bewusstmachen der Unterschiede bei unterschiedlichen Freizeit- und Bildungsinteressen, spezifischer Betroffenheit bei Straftaten, Gewalterfahrungen, Beratungsbedürfnissen
Angebotsstruktur analysieren:
a.) auf Klientel bezogen:
Gibt es gleiche Curricula / Förderangebote / kulturelle Betätigungsmöglichkeiten?
Werden Jungen und Mädchen ermutigt, sich auf Gebieten zu erproben, die geschlechts-“untypisch“ gelten?
Gibt es die Möglichkeit zu Aktivitäten „unter sich“?
Gibt es für beide Rückzugsmöglichkeiten und kompetenten Ansprechpartnerinnen, die als Vertrauensperson Hilfestellung bei der Suche nach der eigenen (Geschlechts)Identität leisten können?
b.) auf Beschäftigte bezogen:
Wie erleben die Beschäftigten ihre Rolle in den Interaktionen mit den Jugendlichen!?
Sind sie Modell für den respektvollen + gleichberechtigten Umgang mit dem anderen Geschlecht?
Wie reagieren sie auf stereotypes Verhalten von anderen, das sie selbst ablehnen?
Wie sensibel sind sie gegenüber eigenen (mehr oder weniger bewussten) Vorbehalten!?
c.) auf Personalstruktur bezogen:
Wie ist die Relation von M/W in verschiedenen Ressorts und Hierarchie-Ebenen?
Ergibt sich ein Geschlechterbias bei befristeten und/oder Teilzeitarbeitsverhältnissen?
Welche Strategien von Personalentwicklung liegen vor?
Welche formellen und/oder informellen Arbeitsteilungen / Kommunikationsgewohnheiten / Beteiligungsformen / Konfliktlösungsmuster haben sich entwickelt und werden möglicherweise als veränderungsbedürftig wahrgenommen?
Zum Motor wird GM nur, wenn der Diskurs zwischen den Beteiligten wirklich in Gang kommt!
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