Friede, Freundschaft, Falkencamp. Interkulturelles Lernen in einem internationalen Kinderzeltlager sozialistischer Kinder- und Erziehungsorganisationen

Wenn 3500 Kinder aus 42 Ländern zwei Wochen miteinander in einem Ferienzeltlager verbringen, kann dies dazu beitragen, Kinder gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu immunisieren und ethnische Vorurteile abzubauen. Damit verbunden sind eine ganze Reihe von pädagogischen und organisatorischen Problemen, die die beteiligten meist ehrenamtlichen GruppenleiterInnen und BetreuerInnen meistern müssen.

Die Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken veranstaltete 1994 ein internationales Zeltlager in Reinwarzhofen bei Nürnberg, an dem rund 3500 Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt teilnahmen. Kinder und BetreuerInnen wurden auf dem IFM-Camp nach ihren Aktivitäten, ihren Meinungen und ihren Erfahrungen befragt. Für die Auswertung standen neben Interviews rund 1200 Kinderfragebögen und über 300 Gruppenleiterfragebögen zur Verfügung. Es ist die größte empirische Untersuchung eines internationalen Kindercamps. Differenziert werden die Bedingungen analysiert, die interkulturelles Lernen fördern oder behindern.

Informativ für Laien wie Fachleute bietet das Buch einen Überblick über den Forschungsstand zu interkulturellem Lernen in der Jugendarbeit. Die Methoden der Untersuchung werden erläutert. Die Erzählungen der GruppenbetreuerInnen aus dem interkulturellen Alltag zeigen die Vielschichtigkeit der Probleme, Chancen und Möglichkeiten interkultureller und antirassistischer Pädagogik. Das Buch und seine Schlußfolgerungen sind für Fachleute ebenso interessant wie für BetreuerInnen, die sich auf internationale Feriencamps vorbereiten wollen.

Das illustrierte Buch hat 290 Seiten und ist unter der ISBN 3-926734-34-5 im Buchhandel oder direkt beim Herausgeber SJD - Die Falken erhältlich.