Stellungnahme / Diskussionspapier

Erneuerung der kommunalen Bildungslandschaften durch Jugendfarmen und Aktivspielplätze als bedeutende Lernorte

Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V.,

Strukturebene: Bund

„Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, sagt ein afrikanisches Sprichwort, und um heutzutage ein selbstbestimmter Erwachsener zu werden, bedarf es einer ganzen Bildungslandschaft mit vielfältigen Lerngelegenheiten und Orten, die eine umfassende Entwicklung verschiedener Kompetenzen ermöglichen und zum Lernen einladen. Eine solche Landschaft ist bunt und reizt die Entdeckerlust, sie hat Gärten, Parks, Wald, Wiesen, offene Flächen und Nischen, wo Kinder und Jugendliche sich selbst organisieren und ihre eigenen Spiele entwickeln können. Sie bietet Stätten, die gezielt Wissen vermitteln wie die Schule, den Sportplatz mit dem Vereinsangebot, wo in der Freizeit auch ohne Anleitung trainiert werden kann, das Schwimmbad, die Musikschule oder eine Bücherei. Und beim Streifzug durch diese Landschaft eröffnen sich Freiräume, in denen sich die Heranwachsenden mit Entdeckergeist neue Welten erschließen können, wie etwa im Zirkus, oder in denen sich Naturerlebnisse mit selbstverantwortlichem Handeln verbinden, wie auf einer Kinder- und Jugendfarm oder auf einem Aktivspielplatz. Hier erleben sie den Umgang mit Tieren oder mit Feuer, probieren sich in verschiedenen Handwerkskünsten aus und übernehmen Verantwortung beim Bau und der Instandhaltung von Gebäuden. Sie werden bei ihren Aktivitäten in einem geschützten Rahmen von Pädagogen unterstützt, bestimmen aber selbst, woran sie teilnehmen.

 

Der Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze e.V. versteht sich in diesem Zusammenhang als qualifizierter Vermittler zwischen den Bildungsakteuren und strebt eine Vernetzung vorhandener Lernorte an, damit sich Kinder und Jugendliche ihre Umgebung mit den verfügbaren Angeboten ihrem Alter entsprechend erschließen können. Üblicherweise bietet eine kommunale Bildungslandschaft diverse, klar voneinander abgegrenzte Lernorte, so genannte „(Lern-)Umgebungen“, die zum Zweck des Lernens zeitlich begrenzt aufgesucht werden.

 

Anerkannte Einrichtungen sind neben Schulen, Betrieben und Lehrwerkstätten außerschulische Lernorte wie Musikschulen und Sportvereine. Ergänzt werden beide durch informelle Bildungsorte wie beispielsweise Spielplätze. Damit aber dieses bereits existierende Angebot im Sinne des notwendigerweise erweiterten

Bildungsbegriffes fruchtbar wird, bedarf es einer Bildungslandschaft, die mehr als die alleinige Verknüpfung von Institutionen formalisierten Lernens ist.

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