Artikel / Aufsatz

Besonderheiten im Essverhalten von Pflegekindern

Mechthild Freier und Stefanie Bödeker

Strukturebene: Bund

Pflegekinder zeigen sehr häufig ein auffälliges, gestörtes Essverhalten. Durch die teilweise extremen Essstörungen versuchen die Kinder zum einen, traumatischen Erfahrungen zu kompensieren, zum anderen repräsentiert dieses Verhalten ein scheinbar grenzenloses Nachholbedürfnis. Bei solchen Verhaltensauffälligkeiten brauchen die Pflegeeltern ganz konkrete Ernährungsempfehlungen, berichtet Diplom Ernährungswissenschaftlerin Judith Männich von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. aus Aachen. Pflegekinder kommen oftmals aus zerrütteten Familien, in denen kein tragfähiges soziales Netzwerk herrschte. Häufig wurde eine ausreichende Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse wie Liebe, Zuneigung, Ernährung und Versorgung nicht oder nur unzureichend gewährleistet. Kinder, die in solch einem Umfeld aufwachsen, kennen keinen regelmäßigen Tagesablauf und demnach auch keine festen Mahlzeiten – einige Kinder haben in ihren Herkunftsfamilien noch nie eine warme Mahlzeit erhalten. Die daraus resultierenden Störungen wie „extremer Essensdrang“, „Horten und Verstecken von Lebensmitteln“ oder „Nahrungsverweigerer“ sind repräsentative Verhaltensmuster für die psychologischen und physiologischen Schäden, die diese Kinder erfahren mussten. Die Pflegeeltern sind mit solchen Extremsituationen meist überfordert und hilflos. Hier zeigt sich deutlich die Notwendigkeit einer zielgerichteten, individuellen Beratung und Hilfestellung.

Ein Artikel mit dem Titel „Besonderheiten im Essverhalten von Pflegekindern“ von Mechthild Freier und Stefanie Bödeker kann unter unten stehendem Link nachgelesen werden.

 

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