Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 19/2010) - Lobbying und Politikberatung
Bundeszentrale für politische Bildung
Strukturebene: Bund
Politikerinnen und Politiker sind auf Fachwissen angewiesen, um auf den verschiedensten Gebieten kompetent Entscheidungen treffen zu können. Sie können sich sowohl von ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch extern, von eigens eingesetzten Kommissionen, von Forschungsinstituten, think tanks, Verbänden oder Kanzleien beraten lassen. Die Expertise kann ihren Entscheidungen nur zugute kommen, doch der hohe Beratungsbedarf eröffnet auch Möglichkeiten zur interessegeleiteten Einflussnahme.
Die Grenzen zwischen "objektiver Beratung" (Bereitstellung von Wissen) und Lobbying (Interessenvertretung) sind fließend. Dabei ist Lobbying an sich nichts Verwerfliches. Die organisierte Vertretung und die Artikulation von verschiedenen Interessen gehören ebenso zur Demokratie wie freie Wahlen und eine unabhängige Presse.
Inhalt
Editorial (Johannes Piepenbrink)
Von der Symbiose zur Systemkrise - Essay (Thomas Leif)
Das Bezugssystem Politik - Lobby - Öffentlichkeit (Rudolf Speth)
Wissen ist Macht? Wissenschaftliche Politikberatung der Bundesregierung (Thurid Hustedt / Sylvia Veit / Julia Fleischer)
Das Mosaik der Interessenvermittlung im Mehrebenensystem Europas (Hans-Jörg Schmedes)
Grassrootscampaigning und Chancen durch neue Medien (Kathrin Voss)
Blicke hinter die Kulissen: Aus dem "Alltag" eines Politikberaters (André Chahoud)