Kindertagesbetreuung

Welche Bedingungen beeinflussen das emotionale Wohlbefinden von ein- und zweijährigen Kindern in der Kindertagesbetreuung?

Das Forschungsprojekt „StimtS – Stimulation oder Stress? Der Einfluss von Gruppenkonzepten auf Verhalten und Wohlbefinden junger Kinder in Kindertageseinrichtungen“ untersucht in einem berlinweit ersten Beobachtungslabor das emotionale Wohlbefinden von jungen Kindern und erforscht, was Kinder zu ihren Handlungen bewegt. Erste Ergebnisse werden am 25. April 2018 zur Eröffnung des Labors präsentiert.

19.04.2018

Zielgerichtet krabbelt die einjährige Marie zu den Korkbausteinen, nimmt sie in ihre kleinen Hände und betrachtet sie von allen Seiten. Als eine fremde Person den Raum betritt, nimmt sie Blickkontakt mit ihrer Mutter auf, die ebenso in dem Raum sitzt. Als diese sie anlächelt, erkundet sie interessiert weiter die Spielmaterialien. Neben den Bausteinen liegen Kinderbücher, Motorikspielzeuge und andere interessante Spielgegenstände aus.

Was besonders an dieser Situation ist: Jede Handlung von Marie wird aus dem Nachbarraum durch einen Einwegspiegel von Wissenschaftler/-innen der Kindheitspädagogik beobachtet und genau ausgewertet. Außerdem übertragen vier Kameras die Situation auf einen Monitor, wo diese dann im Nachgang analysiert und ausgewertet werden. Ein solches Beobachtungslabor wird am 25. April 2018 an der Alice Salomon Hochschule Berlin eröffnet.

Einfluss von Gruppenkonzepten auf Verhalten und Wohlbefinden junger Kinder

Das Labor wurde im Rahmen des IFAF-Projekt „StimtS – Stimulation oder Stress? Der Einfluss von Gruppenkonzepten auf Verhalten und Wohlbefinden junger Kinder in Kindertageseinrichtungen“ über Investitionsmittel des IFAF eingerichtet. StimtS untersucht, welche Bedingungen das Spiel-, Interaktions- und Bindungsverhalten und das emotionale Wohlbefinden von ein- und zweijährigen Kindern in einer Kindertagesbetreuung beeinflussen. Verhalten und Wohlbefinden sind Indikatoren dafür, ob sich ein Kind in der Kindertageseinrichtung emotional sicher fühlt und sich auf die vielfältigen Bildungsimpulse einlassen und von ihnen profitieren kann.

Ein Kernelement des gemeinsamen Forschungsprojekts der ASH Berlin und der Beuth Hochschule für Technik Berlin besteht in der Analyse videografierter Spielsequenzen von 140 Kindern. Diese Spielsequenzen wurden mit einer professionellen Beobachtungssoftware im Labor analysiert.

„Wir freuen uns sehr, dass das IFAF Berlin die Gelder für die Einrichtung eines Beobachtungslabors bereitgestellt und damit unserem Forschungsprojekt StimtS noch einmal ganz andere Möglichkeiten eröffnet hat“, so Prof. Dr. Rahel Dreyer (ASH Berlin), Professorin für Pädagogik und Entwicklungspsychologie der ersten Lebensjahre an der ASH Berlin.
Das Labor bietet zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten sowohl für Forschungsanliegen als auch für die Lehre in den Studiengängen der ASH Berlin, wie z.B.:

  • Beobachtungs- und Dokumentationsübungen in der Frühpädagogik sowie Entwicklungsdiagnostik in der Entwicklungspsychologie oder
  • die Analyse des Bindungs- und Spielverhaltens von Kindern sowie der Interaktionsqualität zwischen Kindern, Studierenden, Müttern/Vätern und pädagogischen Fachkräften oder
  • Übungen zu Beratungskontexten mit Hilfe von Videografie.

Eröffnung des Beobachtungslabors und erste Ergebnisse

Datum: 25. April 2018, um 15:00 Uhr
Ort: ASH Berlin, 2. OG, Raum 237, Alice-Salomon-Platz 5, 12627 Berlin

Anschließend findet im Audimax im 1. OG die Abschlussveranstaltung des Forschungsprojektes StimtS um 17 Uhr statt.
Dort werden erste Ergebnisse des Forschungsprojekts in Bezug auf verschiedene Organisationsformen sowie das Wohlbefinden von unter Dreijährigen präsentiert.

Über die Alice Salomon Hochschule Berlin

Die Alice Salomon Hochschule Berlin bietet Bachelor- sowie Masterstudiengänge für Soziale Arbeit, den Gesundheitsbereich sowie Erziehung und Bildung im Kindesalter (SAGE) an. Derzeit studieren circa 3.700 Studierende an Deutschlands größter SAGE-Hochschule mit Sitz in Berlin-Hellersdorf. www.ash-berlin.eu

Über das IFAF

Das Institut für angewandte Forschung (IFAF Berlin) wurde 2009 von den vier staatlichen Berliner Hochschulen Alice Salomon Hochschule, Beuth Hochschule für Technik, Hochschule für Technik und Wirtschaft und Hochschule für Wirtschaft und Recht – mit finanzieller Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung gegründet. Ein Kernziel des IFAF ist es, die Forschung an Fachhochschulen zu stärken und den Wissens- und Technologietransfer in die Anwendung zu fördern. So werden vom IFAF insbesondere Verbundprojekte der am Institut beteiligten Hochschulen untereinander mit Partnern aus der Region Berlin-Brandenburg gefördert. www.ifaf-berlin.de

Quelle: Alice Salomon Hochschule Berlin vom 18.04.2018

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