Kindertagesbetreuung
VBE: Frauen in Kindergärten und Schulen überrepräsentiert
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg fordert mehr Männer in der frühkindlichen Erziehung und im Schuldienst.
09.08.2013
Während der Frauenanteil in allen Lehrerseminaren bei 75 Prozent liegt, wollen aktuell 86 Prozent Grundschullehrerin werden, teilte das Statistische Landesamt jetzt mit. Aus diesem Anlass greift der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg wieder einmal die Forderung nach mehr Männern in der frühkindlichen Erziehung und im Schuldienst auf. „Aber auch eine Männerquote und Männerbeauftragte würden hierbei wohl kaum Abhilfe schaffen“, so der Sprecher.
Dem Männermangel in Grundschulen und Kindertagesstätten durch das Einführen einer „Quote“ abzuhelfen zu wollen, wäre bei allem Charme, den diese Idee ausstrahlt, völlig realitätsfern und indiskutabel, da sich viel zu wenig Männer in einer Ausbildung für den Elementar- und Primarbereich befinden und somit kurzfristig auch gar nicht zur Verfügung stünden. Selbst eine niedrig angesetzte Quote könnte momentan nicht erfüllt werden. Obendrein schaden Quoten eher der Qualität der Einrichtungen, da sie das Prinzip der Bestenauswahl unterlaufen. „Wenn es von den Arbeitsbedingungen, der Bezahlung und der gesellschaftlichen Anerkennung wirklich attraktiv wäre, Pädagoge zu werden, müsste man sich über eine Männerquote keine Gedanken mehr machen“, versichert der VBE-Sprecher.
Beim Lehramt für Grundschulen geht der Frauenanteil kontinuierlich auf 90 zu. Damit sind männliche Lehrkräfte an dieser Schulart absolute „Mangelware“.
Dem VBE liegt es fern, die qualifizierte Arbeit engagierter Lehrerinnen abzuwerten. Trotzdem ist es für die stabile, emotionale Entwicklung der Kinder nicht von Vorteil, wenn sie im Kindergarten und in der Grundschule beinahe ausschließlich weibliche Bezugspersonen um sich haben und das männliche Element „als Gegenpart“ Seltenheitswert besitzt.
Der gesellschaftlich wenig anerkannte Wert der Erziehungsarbeit, der vergleichsweise geringe Verdienst und die kaum vorhandenen Karrieremöglichkeiten sind nach Ansicht des VBE der Hauptgrund dafür, dass Erzieher(in) und Grundschullehrer(in) ein klassischer Frauenberuf geblieben ist.
Quelle: Verband Bildung und Erziehung vom 09.08.2013
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