Kindertageseinrichtungen

Überlastetes Kita-Personal braucht zügiges Impfangebot

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes erklärt, dass die Impfung von Erzieherinnen und Erziehern gegen Covid-19 von höchster Bedeutung ist, damit die Überlastung vom Personal in Kindertageseinrichtungen gelindert werden kann.

01.02.2021

Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, Dachverband von unter anderem rund 4.000 freigemeinnützigen Kindertageseinrichtungen, erklärt: Wichtig ist jetzt vor allem, dass möglichst schnell ausreichend Impfstoff da ist, damit auch Erzieherinnen und Erzieher, die richtigerweise zu den priorisierten Berufsgruppen gehören, zügig ein Impfangebot erhalten."

Hohe Auslastung bei gleichzeitig hohen Ausfallquoten

Ohne die Notfallbetreuung in den Kitas fielen Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, Verkäuferinnen Und Verkäufer und andere für die Eindämmung der Pandemie wichtige Beschäftigte aus. Kitas gehören damit nicht nur zu den systemrelevanten Einrichtungen, sondern Erzieherinnen und Erzieher sind auch in besonderem Maße gefährdet, sich zu infizieren. Krippen- und Kleinkindbetreuung funktioniert nicht auf physische Distanz, sondern nur mit körperlicher Nähe. Hier könne keine Plexiglasscheibe helfen.

Man muss zudem sehen: Einen Lockdown gibt und gab es für Kitas nie. Selbst unter den aktuellen Bedingungen der Notfallbetreuung weisen viele Einrichtungen je nach Standort sogar eine Auslastung von über 50 Prozent auf. Gleichzeitig sind die Ausfallquoten unter Erzieherinnen und Erziehern hoch, so dass Personal und Einrichtungen schon lange an den Grenzen der Belastbarkeit arbeiten.

Impfstrategie für Kita-Mitarbeitende jetzt vorbereiten

Es ist daher auch nicht nachvollziehbar, dass ausgerechnet Kitas sowohl bei der Ausstattung mit Masken und anderen Infektionsschutzmaterialien als auch bei der Teststrategie bisher vielerorts weitgehend außen vor waren. Bis auch für Erzieherinnen und Erzieher ein Impfangebot gemacht werden kann, muss in diesen Bereichen unbedingt nachgelegt werden. Schließlich muss sofort mit den Vorbereitungen für die Impfstrategie für alle Mitarbeitenden in Kitas und für Kindertagespflegespersonen begonnen werden.

Schneider betont: Es braucht eine Strategie und einen konkreten Plan, wie die Impfungen konkret umgesetzt werden können, beispielsweise durch ein strukturiertes Einlademanagement, das allen Mitarbeitenden in Kindertageseinrichtungen automatisch einen Termin sichert. Wenn Bund, Länder und Kommunen hier nicht zügig einen konkreten Plan vorlegen, der auch in der konkreten Praxis vor Ort umsetzbar ist, droht die Schließung von Kitas."

Quelle: Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V. vom 29.01.2021

Redaktion: Miriam Gill

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