Kindertagesbetreuung

U3-Platzausbau in Hessen geht voran: Stadt Laubach bietet Betreuungsplätze für 35 Prozent der unter Dreijährigen an

Laubach. Hessen ist beim Ausbau der Betreuung von Kindern unter drei Jahren (U3) auf einem guten Weg. Das betonte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute anlässlich seiner Besuchstermine zum Thema „Aktivierende Sozialpolitik“ in drei hessischen Landkreisen, unter anderem auch in Laubach im Kreis Gießen.

12.10.2011

Bis 2013 sollen für bundesweit durchschnittlich 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsangebote geschaffen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder auf dem sogenannten Krippengipfel 2007 geeinigt. „Das Beispiel Laubach im Landkreis Gießen zeigt, wie es funktioniert: Die Stadt hat es sich schon vor einigen Jahren zum Ziel gesetzt, mit flexiblen und bedarfsgerechten Angeboten auf die sinkende Kinderzahl in der Region zu reagieren. Mit großem Erfolg, denn schon heute gibt es hier für über 35 Prozent der unter Dreijährigen einen Betreuungsplatz“, sagte Grüttner heute während seines Besuchs der Laubacher Kindertagesstätte „Adolf-Wieber-Straße“ in Laubach. Der Landkreis Gießen ist ebenfalls nach wie vor äußerst erfolgreich beim Ausbau der Kindertagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren: Der aktuelle Versorgungsgrad liegt bei 34,5 Prozent und damit deutlich über dem hessischen Durchschnitt von derzeit 28 Prozent.

Der Ausbau der Kinderbetreuung sei ein wichtiger Bestandteil aktivierender Sozialpolitik, betonte der Sozialminister. „Aktivierende Familienpolitik bedeutet die Schaffung von mehr und flexibleren Angeboten der Kinderbetreuung, damit beide Elternteile Familie, Beruf und Freizeit miteinander vereinbaren können.“ Im Gespräch mit Verantwortlichen der Kommune, des Trägers (Oberhessisches Diakoniezentrum Johann-Friedrich-Stift) sowie Erzieherinnen lobte Grüttner das gemeinsame Engagement aller Akteure vor Ort. Vorbildlich sei auch die Zusammenarbeit im Netzwerk Kindertagespflege, das eine wichtige Ergänzung zum Betreuungsangebot in Kindertageseinrichtungen darstelle.

Die Kindertageseinrichtung „Adolf-Wieber-Straße“ wurde im Sommer 1988 als Kindergarten mit vier Gruppen in Betrieb genommen. Ab dem 1. September 2006 bot die Kindertageseinrichtung erstmals für Kinder ab 1,5 Jahren Plätze in einer altersübergreifenden Gruppe an. Seit 2009 stehen bis zu 16 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung, davon zehn Plätze in einer Krippengruppe für Kinder im Alter von ein bis drei Jahren, die im Rahmen des Investitionsprogrammes „Kinderbetreuungsfinanzierung 2008 – 2013“ im Jahr 2009 gefördert wurde.

„Mir liegt viel daran, dass genügend Betreuungsmöglichkeiten von hoher Qualität für die Kleinsten zur Verfügung stehen“, betonte Minister Grüttner. „Denn die ersten Lebensjahre sind die lernintensivsten und entwicklungsreichsten Jahre. Schon die Kleinsten lernen mit Begeisterung, mit bemerkenswerter Leichtigkeit und rasanter Geschwindigkeit, ihr Lerneifer, ihr Wissensdurst und ihre Lernfähigkeit sind groß. Kindertageseinrichtungen haben deshalb eine wichtige Funktion als Bildungsort für Kinder.“

Wie stark das Engagement des Landes beim Thema Familienpolitik ist, lässt sich unter anderem anhand der bislang zur Verfügung gestellten Finanzmittel demonstrieren. „Hessen hat mit dem BAMBINI-Programm schon vor Jahren einen Schwerpunkt auf die Förderung des U3-Betreuungsausbaus gelegt“, unterstrich Grüttner. Die Mittel dieses Programms zur Förderung der Betriebskosten seien stetig erhöht worden. 2007 wurden für das BAMBINI-Programm 45 Millionen Euro bereit gestellt. Von 2008 bis 2010 standen jährlich jeweils 90 Millionen Euro zur Verfügung, die für 2011 noch einmal auf 95 Millionen Euro erhöht wurden. Außerdem fördert das Land in 2011 und 2012 den Ausbau der U3-Betreuung zusätzlich mit einem Neuplatzbonus. Damit werden Träger zusätzlich unterstützt, wenn sie zügig neue Plätze für Kinder unter drei Jahren bereitstellen.

Bis zum Jahre 2013 soll in Hessen ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren aufgebaut werden. Anfang 2005 wurde für Kinder unter drei Jahren noch eine Versorgungsquote von 7,4 Prozent in Hessen ermittelt. „Die Entwicklung in dieser Region zeigt, dass das Ziel zu erreichen ist und wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind“, betonte der Sozialminister abschließend.

Quelle: Hessisches Sozialministerium

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