Kindertagesbetreuung

Thüringen: Zusätzliche Fachkräfte werden für Bundesprogramm Sprach-Kitas fit gemacht

Am Donnerstag, den 8. Juni 2017, fand in Leipzig die Starterkonferenz für die zweite Förderwelle im Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen statt. Mehr als 500 Fachkräfte, Kita-Leitungen und Fachberatungen tauschten sich zur organisatorischen und fachlichen Umsetzung des Programmes aus.

14.06.2017

Dazu erklärt Bildungsstaatssekretärin Gabi Ohler: "Sprache ist ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Entwicklung in sämtlichen Bereichen – egal ob Bildung, Integration oder Teilhabe. In Thüringen folgt die Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen gemäß Bildungsplan bis zehn Jahre einem alltagsintegrierten Ansatz. Das heißt, die natürliche Sprachentwicklung der Kinder wird in Alltagssituationen wie den Mahlzeiten, bei Ausflügen oder dem Spielen gezielt gefördert und unterstützt. Dazu braucht es fachliche Expertise und Methodik. Mit der Starterkonferenz werden weitere Fachkräfte dafür fit gemacht."

Sprachvermittlung in Alltagssituationen

Die zusätzlichen Fachkräfte und Fachberatungen fungieren in den Kindertagesstätten vor allem als Coaches. Sie vermitteln Kompetenzen, unterstützen bei der Sprachvermittlung in Alltagssituationen und helfen, die Themen in den Teams wach zu halten.

"178 Kitas von insgesamt 1.315 Einrichtungen (Stand 1.3.2016), das heißt knapp 15 Prozent aller Kitas in Thüringen, profitieren von dem Programm. Darauf können wir stolz sein, denn die Quote ist bei Weitem nicht in allen Bundesländern so gut. Von den beteiligten Einrichtungen und Trägern hören wir immer wieder, dass sie die zur Verfügung stehenden zusätzlichen Fachkräfte und Fachberatungen sehr schätzen. Damit bildet das Programm eine gute Ergänzung zu der bereits im Rahmen des Bildungsplanes bestehenden Strategie alltagsintegrierter sprachlicher Bildung. Wir freuen uns, dass mit der zweiten Förderwelle nun weitere Kitas in Thüringen von dem Förderprogramm profitieren", so Gabi Ohler.

Das Bundesprogramm wird in Thüringen flächendeckend umgesetzt. In beiden Förderwellen ist es gelungen, das dem Freistaat zugeteilte Stellenkontingent vollständig auszuschöpfen. So kamen zu den 88 Sprach-Kitas, 103 zusätzlichen Fachkräften und sieben Fachberatungen der ersten Förderwelle im zweiten Schritt seit Anfang des Jahres noch einmal 90 Sprach-Kitas, 92 zusätzliche Fachkräfte und neun Fachberatungen hinzu.

Hintergrund

Im Rahmen des Förderprogrammes "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" hatte der Bund bereits in einer ersten Förderwelle (2016 bis 2019) 400 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Budget wurde anschließend nochmals verdoppelt, um in der seit Anfang des Jahres laufenden zweiten Förderphase (2017 bis 2020) weiteren Einrichtungen und Fachberatungen die Teilnahme am Programm zu ermöglichen.

Ziel des Bundesprogramms ist es, die sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien in Kindertageseinrichtungen zu fördern. Dafür können sich alle Kitas eines Bundeslandes bewerben und werden im Rahmen eines standardisierten Verfahrens ausgewählt. Die Kita-Teams werden im Rahmen des Bundesprogramms durch zusätzliche Fachkräfte (jeweils halbe Stelle) mit Expertise im Bereich sprachlicher Bildung verstärkt. Außerdem begleitet eine zusätzliche Fachberatung (halbe Stelle) die Qualitätsentwicklung in den Sprach-Kitas und den Austausch in den Verbünden (im Schnitt etwa zwölf Kitas). In einigen Kindertageseinrichtungen mit über 160 Kindern sind zwei halbe Fachkraftstellen möglich.

Quelle: Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport vom 08.06.2017

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