Kindertagesbetreuung
Staatsministerin Maria Böhmer: "Mehr Migrantenkinder in den Kindergarten!"
"Frühkindliche Bildung und früher Spracherwerb sind entscheidend für das Gelingen von Integration. Deshalb halte ich es für außerordentlich wichtig, dass mehr Kinder aus Zuwandererfamilien einen Kindergarten besuchen."
10.03.2010
Damit reagierte Staatsministerin Maria Böhmer auf eine heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichte Statistik, nach der Migranten seltener das Angebot für eine Kinderbetreuung in Anspruch nehmen. So betrug im März 2009 die Betreuungsquote bei Kindern mit Migrationshintergrund knapp 47 Prozent. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund lag sie bei etwa 61 Prozent. Bei Kindern im Alter von drei bis unter sechs Jahren ermittelte das Statistische Bundesamt eine Betreuungsquote von 84 Prozent. Die Quote von Kindern ohne Migrationshintergrund lag in dieser Altersgruppe mit 96 Prozent deutlich höher.
"Diese Zahlen belegen: Für viele Migranten spielt der Kindergartenbesuch noch keine bedeutende Rolle. Dabei zeigen alle Bildungsstudien: Wer früh gefördert wird, ist besser in der Schule und vergrößert damit seine Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft in unserem Land. Besonders entscheidend ist der Spracherwerb von Anfang an. Nur wer Deutsch kann, wenn er in die Schule kommt, hat gleiche Start-Chancen. In den Kindergärten werden dafür die Grundlagen gelegt. Deshalb müssen wir verstärkt bei den Migranteneltern dafür werben, dass sie diese Förderung ihrer Kinder in Anspruch nehmen. Dabei setze ich insbesondere auf die Unterstützung der Migrantenorganisationen. Jeder Zuwanderer muss wissen: Bildung hat einen hohen Stellenwert in unserem Land", betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
Zugleich forderte Böhmer dazu auf, die individuelle Förderung der Migrantenkinder in den Kindergärten weiter zu verbessern. "Kindergärten waren in Deutschland zu lange Orte der Betreuung. Sie müssen zu Orten der Bildung werden. Gut ausgebildete Erzieherinnen müssen sich stärker als erste Lehrerinnen der Kinder verstehen, die ihren die deutsche Sprache und die Lust am Lernen vermitteln. Mittlerweile haben alle Bundesländer flächendeckend Sprachförderung und Sprachstandstests in den Kindergärten eingeführt. Das ist ein wichtiger Schritt, um mehr Kindern aus Zuwandererfamilien den sozialen Aufstieg zu ermöglichen", erklärte Böhmer.
"Unverzichtbar ist auch eine Förderung der Kinder im Elternhaus. Bildung darf nicht vor der Haustür enden. Besonders wichtig ist, dass die Eltern zu Hause mit ihren Kindern auch Deutsch sprechen. Denn nur wer eine Sprache im Alltag anwendet, kann sie auf Dauer sicher beherrschen", so Böhmer.
Mehr Informationen unter: http://www.bundesregierung.de/nn_1272/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2010/03/2010-03-10-ib-mehr-migrantenk-in-den-kindergarten.html
Herausgeber: Bundesregierung
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