Kindertagesbetreuung

Schleswig-Holstein: Kräftiges Plus bei den U3-Betreuungszahlen, Finanzierungsreform nötig

Die Zahl der Kinder unter drei Jahren, die in Kitas oder in der Tagespflege betreut werden, hat in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Rund 24.000 Kinder waren zum Stichtag 1. März in Betreuung. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von 10,1 Prozent. Der Bundesdurchschnitt liegt bei nur 5,7 Prozent. Verlässliche Beiträge und transparente Finanzierung werden darum noch wichtiger.

04.08.2017

Familien-Staatssekretär Dr. Matthias Badenhop betont: "Der große Zuwachs ist vor allem eine große Leistung der Kommunen und der Kitas. Ebenso haben Land und Bund durch erhöhte Finanzzuschüsse zu dieser Entwicklung beigetragen. Ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot ist der Schlüssel für ein familienfreundliches Schleswig-Holstein." Das Anwachsen des Angebots mache aber auch eine transparente Finanzierung und verlässliche Elternbeiträge umso notwendiger.

Offensichtlich bringe das bisherige System Eltern, Kommunen und die Kitas an ihre Grenzen, sagte Badenhop. "Daher wird die Landesregierung in dieser Legislaturperiode eine grundlegende Reform bei der Finanzierung auf den Weg bringen und weitere Investitionen in die Betreuungsqualität vornehmen."

Komplexes System

Die bisherigen Finanzierungs- und Organisationsstrukturen im Kitabereich sind höchst komplex. Zuständig für die Kitaversorgung vor Ort sind die jeweiligen Kommunen. Trotz steigender Landesförderung stoßen sie häufig an ihre finanziellen Grenzen. Darum strebt die Landesregierung mit ihrer Reform drei Ziele an, zu denen 2018 erste Eckpunkte vorliegen sollen.

Die Ziele sind:

  1. eine Deckelung der Elternbeiträge
  2. ein transparentes und landesweit vergleichbares Finanzierungssystem
  3. Qualitätsverbesserungen

Mehr Mittel von der Landesregierung: Bis 2022 stellt die Landesregierung dafür schrittweise mehr Geld zur Verfügung. 2022 sollen dann jährlich zusätzlich 170 Millionen Euro bereit stehen.

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren Schleswig-Holstein vom 27.07.2017

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