Kindertagesbetreuung

Sachsen: Landesmodellprojekt „Inklusion in Kindertageseinrichtungen“ in sechs Kitas

An dem im Februar 2013 gestarteten Projekte nehmen sechs Kitas als Modellstandorte teil. Gemeinsam mit der Projektleitung werden sie Empfehlungen für die Aus- und Fortbildung der Fachkräfte erarbeiten sowie die notwendigen Rahmenbedingungen zur Inklusion in pädagogischer wie auch struktureller Hinsicht aufzeigen.

10.07.2013

„Eine Kita, in der Kinder die gleichen Chancen für ihre Entwicklung bekommen, egal ob behindert oder nicht behindert und unabhängig von der nationalen oder sozialen Herkunft, das ist unser Ziel“, so Kultusministerin Brunhild Kurth, die auf das Landesmodellprojekt „Inklusion in sächsischen Kindertageseinrichtungen“ aufmerksam machte. „Schon jetzt gehen Kinder mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen in eine gemeinsame Kita, doch wir wollen einen Schritt weitergehen. Alle Kinder sollen in Zukunft noch besser voneinander profitieren, in dem sie gemeinsam betreut, gebildet und erzogen werden. Mit dem Landesmodellprojekt werden wir herausfinden, welche Qualitätskriterien für eine gelingende Inklusion notwendig sind“, erklärte die Ministerin das Vorhaben.

An dem im Februar 2013 gestarteten Projekte nehmen sechs Kitas als Modellstandorte teil. Gemeinsam mit der Projektleitung werden sie Empfehlungen für die Aus- und Fortbildung der Fachkräfte erarbeiten sowie die notwendigen Rahmenbedingungen zur Inklusion in pädagogischer wie auch struktureller Hinsicht aufzeigen. Im Mittelpunkt stehen zudem die präventiven Maßnahmen in Vorbereitung auf den Übergang von der Kita in die Schule. Dabei geht es darum, wie Entwicklungsbesonderheiten noch besser und frühzeitiger zu erkennen sind, wie Kitas ihre Arbeit mit Institutionen des Gesundheitswesens sowie mit den Jungend- und Sozialämtern besser vernetzen können und die Zusammenarbeit mit den Eltern und der Grund- wie auch Förderschule noch optimaler funktioniert. „Wir müssen Wege finden, um eine noch bessere Teilhabe zu ermöglichen“, so Kurth.

Die Projektleitung wurde dem Institut 3L (LebensLangesLernen) der Thüringer Sozialakademie mit Sitz in Dresden übertragen. Sie wird die Modellstandorte innerhalb der vier Jahre unter anderem auf dem Weg zu einer inklusiven Pädagogik begleiten und das Thema Inklusion in der sächsischen Öffentlichkeit sowie in der Fachdiskussion stärken. Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt das Institut „bildung:elementar“ der Martin-Luther-Universität Halle/Saale, welches von Frau Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg geleitet wird. Der Projektzeitraum läuft vom 1. Februar 2013 bis 31. Dezember 2016. Dafür steht ein Gesamtvolumen von 1,3 Millionen Euro zur Verfügung.

Kita „Pusteblume“ in Frankenberg ist eine von sechs Projektstandorten

Die Kultusministerin Brunhild Kurth besuchte heute (8. Juli 2013) die am Projekt beteiligte Kita „Pusteblume“ in Frankenberg und machte sich vor Ort ein Bild von den ersten Eindrücken und Erfahrungen, die durch das Projekt bereits gewonnen wurden. Dem Team der christlichen Kita ist wichtig, jedes Kind mit seinen Stärken und Besonderheiten zu sehen sowie in seiner Entwicklung angemessen zu unterstützen. Dabei sollen folgende Fragestellungen bearbeitet werden: Wie können ressourcenorientierte Entwicklungspläne und –gespräche für alle Kinder unter Berücksichtigung unterschiedlichem Entwicklungstempo und Stärken der Kinder entwickelt werden? Wie können die Eltern mit ins Boot geholt werden? Wie kann das Recht der Kinder auf Beteiligung besser umgesetzt werden? Ein erster Elternabend zum Thema Inklusion hat die Kita bereits geplant.

In der Kita werden derzeit von insgesamt 135 Plätzen 20 Integrativplätze in Anspruch genommen. In der Einrichtung arbeiten 20 Erzieherinnen und 1 Erzieher, davon haben 11 Erzieherinnen eine heilpädagogische Ausbildung.

Weitere Modellstandorte

Als Modellstandorte wurden nach einem umfangreichen Auswahlverfahren folgende Kindertageseinrichtungen freier und kommunaler Träger benannt:

  • Dresden: „Altstadtinsel“
  • Leipzig: „ Nordweg“
  • Chemnitz: „Flohzirkus“
  • Johanngeorgenstadt: „Weg ins Leben“
  • Meißen: „Hand in Hand“
  • Frankenberg: „Pusteblume“ – www.pusteblume-frankenberg.de

Aktuelle Informationen sind unter <link http: www.inklusion-sachsen.de>www.inklusion-sachsen.de zu finden.

Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Kultus vom 08.07.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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