Kindertagesbetreuung

Rheinland-Pfalz: Neuer Rahmen für Qualitätsentwicklung in Kindertagesstätten

Die Qualität der Bildungs- und Erziehungsangebote in den mehr als 2.500 Kindertagesstätten landesweit wird künftig auf der Basis eines einheitlichen Kriterienkatalogs gesichert und weiterentwickelt. Darauf haben sich die Kommunalen Spitzenverbände, die beiden großen Kirchen und die LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege für die Trägerseite, der Landeselternausschuss der Kindertagesstätten sowie das Bildungs- und Jugendministerium geeinigt.

03.01.2011

„Die Praxis der Bildung und Erziehung in den rheinland-pfälzischen Kindertagesstätten findet vielerorts hohe Anerkennung. Nicht zuletzt auf der Basis der 2004 ebenfalls von allen Beteiligten gemeinsam erarbeiteten Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für die in den Kindertagesstätten vermittelten Inhalte wird dort eine moderne und professionelle Frühpädagogik umgesetzt. Erzieherinnen und Erzieher lassen sie mit Neugier und Lust, Ausdauer und Zutrauen in ihrer täglichen Praxis lebendig werden. Die neuen ,Empfehlungen zur Qualität der Erziehung, Bildung, und Betreuung in Kindertagesstätten“ sollen nun dabei helfen, diesen Qualitätsstandard zu sichern und weiter zu entwickeln“, unterstreicht Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen. 

Unter Berücksichtigung der aktuellen bildungs- und gesellschaftspolitischen Anforderungen, die an Kindertagesstätten gestellt werden, werden in den Qualitätsempfehlungen Kriterien und Indikatoren für verschiedene Bereiche zusammengestellt - für das Leitbild und die Konzeption einer Einrichtung ebenso wie für unterschiedliche Aspekte der Arbeit mit und der Beteiligung von Kindern. Auch für die Einbindung von Eltern und Familien, für die Einbettung der Kindertagesstätte in das soziale Umfeld, für das Qualifikationsniveau von Team und Leitung einer Kindertagesstätte oder für das Personalmanagement, den Mitteleinsatz und die Raum- und Sachausstattung durch den Träger sind Kriterien formuliert. Eine Überprüfung anhand dieser Kriterien in jeder einzelnen Kindertagesstätte soll die konzeptionelle Weiterentwicklung ebenso beeinflussen wie die Fort- und Weiterbildung des Personals. 

Der Leiter des Katholischen Büros Mainz, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, ist erfreut, dass über alle Träger hinweg ein gemeinsames Verständnis von Qualität auf Landesebene gefunden wurde: „Die katholischen Kindertagesstätten und ihre Träger haben in den vergangenen Jahren bereits viel in die Qualitätsarbeit investiert. Wir sehen uns diesbezüglich auf einem sehr guten Weg.“ Der Beauftragte der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz, Kirchenrat Dr. Thomas Posern, betont: „Die landesweit geltende Qualitätsvereinbarung sichert die Weiterentwicklung aller Kindertagesstätten und ist kompatibel mit den Qualitätsmanagementverfahren wie sie bereits in den einzelnen Landeskirchen zum Einsatz kommen.“ Der Vorsitzende der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, Winfried Bauer, hält fest: „Die Empfehlungen zur Qualität der Erziehung, Bildung und Betreuung in Kindertagesstätten bieten eine wertvolle Grundlage für einen gemeinsamen Ansatz der Teams untereinander aber auch der Träger mit ihren Leitungen, um das Erreichte zu sichern und sich bei der Weiterentwicklung anregen zu lassen.“ Landkreistag, Städtetag sowie Gemeinde- und Städtebund zeigten sich mit dem „in einer äußerst konstruktiven Zusammenarbeit erzielten Ergebnis“ sehr zufrieden. Der Vorsitzende des Landkreistages, Landrat Dr. Winfried Hirschberger (Kusel), sichert die weitere fachliche Unterstützung für das Personal in Kindertagesstätten durch die Jugendämter als örtliche Träger der öffentlichen Jugendhilfe und insbesondere durch die Fachberatungen zu. Nach Auffassung des Oberbürgermeisters der Stadt Mainz und Vorsitzenden des Städtetages, Jens Beutel, sind in dem Kriterienkatalog neben der Wertschätzung für die geleistete Arbeit in den Kindertagesstätten auch wertvolle Anregungen für eine Weiterentwicklung enthalten, die seitens der Städte sowohl als Träger der Einrichtungen als auch als Jugendhilfeträger weiter begleitet werden. Der Vorsitzende des Gemeinde- und Städtebundes Heijo Höfer spricht von einer „wertvollen Hilfe“ beispielsweise auch bei den aktuellen Planungen zum Ausbau der Angebote für Kinder unter drei Jahren. Und für den Landeselternausschuss für Kindertagesstätten erklärt Klaus Vinnenberg: „Die Empfehlungen bieten auch für die Eltern eine Orientierung hinsichtlich Ihrer Erwartungen an eine moderne kind- und familienorientierte Frühpädagogik und sind somit ein weiterer Meilenstein. Sie unterstreichen noch einmal, das Eltern ein Teil der Erziehung und Bildungspartnerschaft sind.“

Die „Empfehlungen zur Qualität der Erziehung, Bildung, und Betreuung in Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz“ sind im Cornelsen-Verlag erschienen und jetzt in einer Auflage von mehr als 10.000 Stück an alle Kindertagesstätten im Land, deren Träger, die Elternvertretungen auf Stadt-, Kreis- und Landesebene, die Jugendämter, die Fachschulen für die Erzieherinnen und Erzieher, die Fachberatungen für Kindertagesstätten, rund 60 ausgewählte Fortbildungsanbieter sowie an ausgewählte Fachleute und Institutionen, die sich mit der Qualität von Kindertagesstätten beschäftigen, verschickt worden. 

Weitere Informationen sind auf dem Kita-Server unter www.kita.rlp.de

zu finden. 

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz vom 23.12.2010

 

Back to Top