Kindertagesbetreuung

Prognostizierter Geburtenanstieg zwingt Berlin zu neuer Kita-Planung

Berlins Bildungs- und Jugendsenator Jürgen Zöllner zieht Konsequenzen aus den neuen Bevölkerungsprognosen für Berlin und bittet die Bezirke um eine Aktualisierung ihrer Kita-Planungen.

26.08.2011

Die neuesten Statistiken zeigen, dass Berlin - gegen den bundesweiten Trend - einen Geburtenzuwachs zu verzeichnen hat: „Die neue Bevölkerungsprognose erfordert eine neue Kita-Planung, die dem erfreulichen Geburtenanstieg in Berlin Rechnung trägt.“ Zugleich hat der Senator eine Konzentration der Fördermittel im so genannten U3-Programm auf die Schaffung neuer Plätze angekündigt. Bisher wurden diese Mittel sowohl zur Schaffung neuer Plätze als auch zur Instandhaltung bestehender Plätze eingesetzt. Ferner sollten im Rahmen der städtebaulichen und infrastrukturellen Förderung Maßnahmen zum Ausbau von Kindertagesbetreuungsplätzen Vorrang haben. Dies gilt insbesondere für Programme im Rahmen der Städtebauförderung.

Zöllner kündigte an, dass der Ausbau der Erzieherfachschulen fortgeführt wird und dass die Werbung um neue Erzieher und Erzieherinnen forciert werden soll, insbesondere im Bereich berufsbegleitender Ausbildung und im Quereinstieg.

Nach den bereinigten Zahlen der Bevölkerungsstatistik für 2010 des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg vom 8.7.2011 liegt die Anzahl der in Berlin gemeldeten Kinder im 1. Lebensjahr bei 32.982. Für die Kitaplanung muss deshalb von einer um 2038 höheren Zahl als bisher angenommen ausgegangen werden. Dabei hatte die Senatsverwaltung in ihren Berechnungen bereits einen höheren Geburtenzuwachs zu Grunde gelegt als das Amt für Statistik in seiner Bevölkerungsprognose auf der Grundlage der melderechtlich erfassten Kinder zum 31.12.2010. Das bedeutet, dass der Bedarf an neuen Kita-Plätzen - auf der Basis einer angenommenen Nutzungsquote von rund 70 Prozent bei den 1-3 Jährigen - bei knapp 6.000 Kita-Plätzen liegt, 1.325 Plätze mehr als bisher für das laufende Jahr angenommen, und dass im Jahr 2015 auf den neuen Grundlagen noch immer von einem Mehrbedarf von 3.790 Plätzen auszugehen ist, während in der Vergangenheit ein Rückgang des Bedarfs zu diesem Zeitpunkt erwartet wurde.

Für die Kita-Planung sind in Berlin die Bezirke zuständig, die angesichts der realen Bevölkerungsentwicklung nun eine modifizierte Planung für die jeweiligen Stadtteile erarbeiten müssen, die den örtlich unterschiedlichen demografischen Entwicklungen Rechnung trägt.

Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Berlin

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