Kindertagesbetreuung

Primus-Preis geht an chemisches Experimentierlabor für Vorschulkinder

Fünfjährige neugierig machen und Interesse für chemische Phänomene entwickeln, das ist das Ziel des Projektes „Das Mobile Offene Labor“ in Schleswig-Holstein. Die Initiative einer pensionierten Chemielehrerin bekommt im Juli den Primus-Preis der Stiftung Bildung und Gesellschaft.

17.07.2015

Wie entsteht Schokolade? Woher kommt die Margarine? Welche Stoffe sind im Haushalt gefährlich und wie kann ich mich vor ihnen schützen? All das erfahren Vorschulkinder in Eutin. Einmal die Woche werden sie zu kleinen Forschern und experimentieren in ihrer Kita.

Fünfjährige üben – mit Schutzbrille, Kittel und Schutzhandschuhen ausgestattet – wie sie feste und flüssige Substanzen in Reagenzgläser füllen können, eine Pipette halten müssen oder mit gefährlichen Stoffen umgehen sollten. Dabei arbeiten die Kleinen eigenverantwortlich in Zweiergruppen zusammen. Immer mit dabei – eine Erzieherin der Kita und die Initiatorin des Projektes Bärbel Wilkens. Sie will mit ihrer Idee die gute Beobachtungsgabe und die Begeisterungsfähigkeit der Kinder fördern, soziale Kompetenzen stärken und den Kindern zeigen, dass Chemie nicht nur knallt und stinkt, sondern richtig Spaß machen kann.

Drei Jahre bleibt die ehrenamtlich arbeitende Bärbel Wilkens mit ihrem mobilen Chemielabor in einer Kita. Dann übergibt sie das Projekt an die inzwischen ausgebildete Erzieherin und zieht weiter, um ihr Begeisterungskonzept für Chemie in den nächsten Kindergarten zu tragen.

Das Projekt "Das Mobile Offene Labor" gibt es seit 2013. Es ist bereits in drei Kitas im schleswig-holsteinischen Eutin fest etabliert und wird auf drei weitere Kitas im Umland erweitert. Insgesamt 14 Vorschulkindergruppen experimentieren dann in ihrem Chemiepraktikum, das vom Lions Club Eutin und der Volksbank Eutin finanziell unterstützt wird.

Informationen zum Primus-Preis

Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die im Juni 2013 vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gegründete Stiftung Bildung und Gesellschaft will so Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen ausgezeichneten Projekten wird der "Primus des Jahres" gewählt.

Mehr Informationen zur Stiftung finden unter: <link http: www.stiftung-bildung-und-gesellschaft.de external-link-new-window zur internetseite der>www.stiftung-bildung-und-gesellschaft.de

Quelle: Stiftung Bildung und Gesellschaft vom 14.07.2015

Redaktion: Kerstin Boller

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