Kindertagesbetreuung
Ministerin Ute Schäfer will Familienzentren in Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen
"Wir wollen die Familien noch besser erreichen und ihnen Hilfe anbieten. Dazu werden wir die Familienzentren in Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen", sagte Nordrhein-Westfalens Kinder- und Jugendministerin Ute Schäfer am Montag in Dortmund zum Auftakt von insgesamt vier regionalen Informationsveranstaltungen für Familienzentren und Kindertageseinrichtungen, die sich zu Familienzentren entwickeln wollen.
06.10.2010
Derzeit gibt es rund 2.000 Familienzentren in Nordrhein-Westfalen, die Kinderbetreuung, Familienberatung und Familienbildung aus einer Hand alltagsnah anbieten. "Allein seit dem 1. August haben sich weitere 250 Kitas neu auf den Weg zum Familienzentrum gemacht. Wir brauchen diese Zentren vor allem in benachteiligten Stadtteilen. Denn sie bieten nicht nur Kindern Betreuung und Bildung, sondern unterstützen auch Eltern in Alltags-, Erziehungs- und Bildungsfragen", erklärte Schäfer.
Allerdings müssten die Familienzentren auch ausreichend finanziert werden, damit sie ihre Aufgaben erfüllen könnten, so die Ministerin. "Derzeit stehen für die Familienzentren rund 23 Millionen Euro zur Verfügung. Wir wollen diesen Betrag noch erhöhen. Deshalb werde ich bei der KiBiz-Revision die Pauschale von 12.000 Euro pro Familienzentrum und Jahr überprüfen."
Dortmund sei vorbildlich beim Ausbau der Familienzentren. "Mit unseren 53 Familienzentren, in denen insgesamt 60 Kindertageseinrichtungen zusammenarbeiten, ist die Stadt nicht nur gut aufgestellt, sondern war auch mit dem Familienzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Hörde richtungsweisend bei der Entwicklung des Landesprogramms. Im Rahmen unseres Aktionsprogramms Soziale Stadt haben wir in allen 13 Sozialräumen sofort Familienzentren eingerichtet, da dort der Bedarf am größten ist", betonte der Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Ullrich Sierau.
Das Familienzentrum Hörde diente bei der Entwicklung des Landesprogramms als besonderes Vorbild. Es wird auch heute noch von Kindern und Familien aus verschiedenen Kulturkreisen besucht und als Anlauf- und Kontaktstelle genutzt. Über 60 Prozent der 95 Kinder stammen aus Familien mit Migrationshintergrund. Zu den Angeboten des Zentrums gehören ein Elterntreffpunkt/Elterncafe, eine gezielte Sprachförderung, Elternbildung, eine internationale Krabbelgruppe, Eltern-Kind-Aktionen und auf der Basis jährlicher Erhebungen bei den Eltern kommen immer wieder neue Angebote hinzu. Zudem arbeitet das Familienzentrum intensiv mit Grundschulen, Beratungs- und Frühförderstellen, Nachbarschaftsbüros, weiteren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Kinderärzten, Gesundheitsamt der Stadt Dortmund, Berufskollegs, der Integrationsfachabteilung und Beratungsstelle für Migranten zusammen.
"Wir brauchen Familienzentren, weil unsere Gesellschaft sich verändert hat und wir auf diesen Wandel reagieren müssen. Der Weg, den die Kitas eingeschlagen haben, lohnt sich. Er ist nicht nur Gewinn bringend für Kinder und Eltern, sondern führt auch zu einer größeren Zufriedenheit im Team und zu einer höheren Anerkennung der Arbeit von außen", so Ministerin Schäfer.
Mit den "Regionalen Informationsveranstaltungen" in Dortmund (4.10.), in Düsseldorf (5. 10.), in Gütersloh (8. 11.) und in Hürth (17.11.) begleitet das Kinder- und Jugendministerium die bestehenden und zukünftigen Familienzentren bei ihrer Weiterentwicklung. Bei der Veranstaltung am Montag erhielten die Teilnehmenden der neuen Familienzentren die Gelegenheit, Vertreterinnen und Vertreter des Kinder- und Jugendministeriums, des Landesjugendamtes, der Zertifizierungsstelle sowie einer Servicestelle kennen zu lernen und sich zu informieren.
Weitere Informationen zu den Familienzentren finden sich unter dem beigefügten Hyperlink.
Herausgeber: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
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