Kindertagesbetreuung

KomDat Jugendhilfe: Kinder- und Jugendhilfestatistik sendet widersprüchliche Signale

In der aktuellen Ausgabe ihrer KomDat wertet die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) die Daten für die Jahre 2017 und 2018 aus – und die Signale sind widersprüchlich. Einerseits zeigen die Finanz- und Personaldaten in der Kindertagesbetreuung ein weiterhin schnell wachsendes Arbeitsfeld. Anderseits gehen die Zahlen im Bereich der Vollzeitpflege und Heimerziehung zurück.

05.02.2019

Die Ergebnisse der Kinder- und Jugendhilfestatistiken senden für die Jahre 2017 und 2018 für die Kinder- und Jugendhilfe widersprüchliche Signale aus. So zeigen die Finanzdaten für das Jahr 2017 und die Kita-Personaldaten für 2018 ein nach wie vor schnell wachsendes Arbeitsfeld der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Während für die Kindertagesbetreuung ein anhaltendes Wachstum bewältigt werden muss, signalisieren die 2017er-Zahlen bei Neufällen im Bereich Vollzeitpflegehilfe und Heimerziehung einen zurückgehenden Bedarf. Der Grund liegt auf der Hand: die rückläufigen Zahlen bei denen, die wegen Krieg und Vertreibung in Deutschland Zuflucht suchen, darunter auch die Gruppe der unbegleiteten ausländischen Minderjährigen.

Zurzeit unterstützt die Kinder- und Jugendhilfe noch zahlreiche junge Geflüchtete, die 2015 und 2016 unbegleitet nach Deutschland kamen und mittlerweile zu einem großen Teil volljährig geworden sind. Die Zahl der Hilfen für junge Volljährige fällt für 2017 so hoch aus wie nie zuvor. Zum einen sind die Träger also gefordert, mehr denn je zusammen mit den jungen Menschen Prozesse der Verselbstständigung zu organisieren. Zum anderen müssen sie sich aber gleichzeitig auf rückläufige Zahlen der Inanspruchnahme einstellen, eine nach vielen Wachstumsjahren ungewöhnliche Herausforderung.

Die aktuelle Ausgabe der KomDat Kommentierten Daten zur Kinder- und Jugendhilfe Heft Nr. 3/ 2018 (PDF 2,7 MB) steht bei der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik zum Download zur Verfügung. 

Hintergrund

Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik (AKJStat) ist Teil des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut/Technische Universität Dortmund. Die Arbeitsstelle wurde im Jahr 1997 eingerichtet und wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (MKFFI NRW) sowie die Technische Universität Dortmund zunächst bis zum Mai 2022 gefördert. Ziel der Arbeitsstelle ist es, die Ergebnisse der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik (KJH-Statistik) einer fachwissenschaftlichen Analyse zu unterziehen und die Nutzung der Daten in der Fachwelt zu fördern. Weitere Informationen: www.akjstat.tu-dortmund.de

Quelle: Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut/ Technische Universität Dortmund 

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