Kindertagesbetreuung

Kita-Platz nur gegen Impfung: Mehrheit der Bundesbürger ist dafür

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sieht die aktuelle Civey-Umfrage, nach der vier von fünf Deutschen sich für eine Kopplung von Kitaplatz an Impfungen aussprechen, als klaren Auftrag an die Politik, endlich eine Impfpflicht einzuführen.

29.08.2018

BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach sagt anlässlich der aktuellen Civey-Umfrage: „Nur wenn möglichst alle Kinder eines Jahrgangs geimpft sind, werden wir die gefährlichen Kinderkrankheiten in Deutschland dauerhaft ausrotten. Masern-, Diphterie-, Windpocken-, Polio- und Keuchhustenepidemien, wie sie immer wieder aufflammen, aber auch den lebensgefährlichen Tetanus wird es dann nicht mehr geben, und das ist gut so.“

Kopplung von Kitaplatz an Impfung 

Die meisten Bundesbürger hätten das inzwischen erkannt und sprechen sich für eine Koppelung von Kitaplatz an Impfungen aus. Wenn möglichst alle Kinder vor dem Kita-Besuch geimpft würden, entstehe der sog. Herdenschutz, der auch die wenigen Kinder schützt, die wegen ihres jungen Alters oder wegen einer schweren Immunkrankheit nicht geimpft werden können. Die Politik solle daher den Willen der Bürger zum Anlass nehmen, die gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, den Besuch von Kitas an die Impfpflicht zu koppeln, fordert der Präsident des Berufsverbandes weiter.

Impfpflicht erspart Bürokratie 

Kitas könnten sich mit einer Impfpflicht außerdem viel Bürokratie ersparen. Derzeit müssen sie ungeimpfte Kinder den Gesundheitsämtern melden. Ein entsprechendes Gesetz würde auch den Kinder- und Jugendärzten die Arbeit enorm erleichtern. Derzeit werden unsichere oder skeptische Eltern oft durch selbsternannte Experten verunsichert. Das erschwere die ärztliche Beratungsarbeit zusätzlich. Aktuell agitierten auch Bots und Trolle international gegen das Impfen. Eine verbindliche Impfpflicht würde dieser Art der Desinformation einen Riegel vorschieben, stellt der Berufsverband weiter fest. 

Quelle: Berufsverband der Kinder-und Jugendärzte e.V. vom 28.08.2018

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