Kindertagesbetreuung

Kinder aus Flüchtlingsfamilien – Inklusive Praxis in der Kindertagesbetreuung

Kinder aus Flüchtlingsfamilien und ihre Familien sind heute in Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen angekommen. Lag bei den im vergangenen Jahr durchgeführten Fachtagen in Hessen mit über 1.500 Teilnehmenden der Fokus noch auf den erwarteten Herausforderungen, so ging es bei der Tagung am 2. November um den Blick auf die konkrete Praxis. Am 28. November findet der dritte Fachtag in Wiesbaden statt.

06.11.2017

Das große Engagement und die hohe Bereitschaft des pädagogischen Personals der hessischen Kitas und der Kindertagespflegepersonen sowie der Träger und Fachberatungen, sich den besonderen Fragestellungen im Umgang mit Kindern und Familien mit Fluchthintergrund zu stellen, sind ungebrochen. „Wir ermöglichen mit dem Fachtag die Vertiefung der nach wie vor aktuellen Themen und gleichzeitig machen wir die gute Praxis gelingender Inklusion vor Ort sichtbar“, so Hessens Familienminister, Stefan Grüttner zur Veranstaltung „Kinder aus Flüchtlingsfamilien - Inklusive Praxis in Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen“ am 2. November in der Stadthalle in Bad Hersfeld.

Aufnahme und die Integration von Flüchtlingskindern

„Nach Hessen kamen im Zuge der Fluchtbewegungen 2015 und 2016 viele Familien mit Kindern. Um die Aufnahme und die Integration dieser Kinder bestmöglich zu gewährleisten, hat die Hessische Landesregierung früh ein umfangreiches Maßnahmenpaket beschlossen und auf den Weg gebracht“, so der Familienminister weiter. Dazu gehörte bereits im November 2015 eine erste Fachtagung für pädagogische Fachkräfte in Kitas, Fachberatungen und Trägervertretungen, um die hessischen Kindertageseinrichtungen auch über die Anforderungen im Umgang mit Familien mit Fluchthintergrund zu sensibilisieren und zu informieren.

Der Bedarf an den Fachtagen war bis zur letzten Veranstaltung im Dezember 2016 sehr hoch. Aber die Anliegen der Teilnehmenden haben sich inzwischen verändert und weiterentwickelt. Mit dem diesjährigen Angebot von drei vertiefenden Fachtagen wird den geänderten Bedarfen nachgekommen. Nach dem Auftakt am 21. September 2017 in Limburg und der Veranstaltung in Bad Hersfeld findet noch ein dritter Fachtag am 28. November 2017 in Wiesbaden statt. Neben einem Fachvortrag und zwei Workshoprunden werden den Tag über regionale und überregionale Angebote der inklusiven Pädagogik aus ganz Hessen präsentiert und die Vernetzung der Angebote ermöglicht.

Karl-Kübel-Stiftung als Kooperationspartner

Die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, die auch schon in 2016 als Kooperationspartner des Hessisches Ministerium für Soziales und Integration mit der Vorbereitung, Durchführung und Moderation der Fachtage sowie der Durchführung eines Workshops betraut war, zeichnet auch für diese Veranstaltungsreihe verantwortlich. „Kinder und Familien mit Fluchterfahrung sind nach wie vor ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit“, erklärt Daniela Kobelt Neuhaus vom Vorstand der Karl Kübel Stiftung. „Die Stärkung von Familien mit jungen Kindern, unabhängig von ihrer sozialen, ethnischen oder geografischen Herkunft, ist ein zentrales Ziel unserer Stiftung. Aus unseren vielfältigen Aktivitäten und Projekten wissen wir, dass Austausch und Vernetzung wichtige Faktoren für die erfolgreiche Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sind. Das Konzept des Fachtages bietet dafür ausreichend Möglichkeiten. Wir beteiligen uns deshalb gerne wieder als Partner des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration an dieser Veranstaltungsreihe“. Zu den Mitveranstaltern gehört auch das Hessische KinderTagespflegeBüro aus Maintal. Für Kindertagespflegepersonen ist die Betreuung von Kindern mit Fluchthintergrund ebenfalls ein wichtiges Thema. „Auch hier haben sich die Bedarfe verändert.

Fachtag für Kindertagespflegepersonen und Erzieherinnen und Erzieher

Der Fachtag als gemeinsames Angebot für Kindertagespflegepersonen und Erzieherinnen und Erzieher soll auf der einen Seite den vielen Schnittstellen gerecht werden, auf der anderen Seite aber auch die wechselseitige Sensibilität für ganz spezifische Herausforderungen befördern“, so Ursula Diez-König vom Hessischen KinderTagespflegeBüro.

Den Einstieg in den Fachtag bildet der Vortrag „Umgang mit Vielfalt - Kinder mit Fluchthintergrund in der Kindertagesbetreuung“ von Prof. i.R. Dr. Heidi Keller, Fachbereich für Humanwissenschaften, Universität Osnabrück. Keller, die international vergleichend zum Thema Vielfalt forscht, weist schon seit vielen Jahren auf die  Herausforderungen hin, die sich gerade für Kindertageseinrichtungen aus der wachsenden Diversität ergeben. Das Thema ihres Vortrags wird sie im Rahmen eines Workshops weiter vertiefen. Kinderrechte, der Umgang mit Traumata, die Gestaltung von Mehrsprachigkeit sowie der Abbau von Unsicherheiten im Umgang mit Vielfalt sind weitere Workshopthemen.

Die Aufnahme von Kindern aus Familien mit Fluchthintergrund stellt Tageseinrichtungen für Kinder, Kindertagespflegepersonen, Träger und Fachberatungen im pädagogischen Alltag noch immer vor besondere Herausforderungen. „Mit dem Bildungs- und Erziehungsplan (BEP), der Grundlage der pädagogischen Arbeit vieler Einrichtungen ist, verfügen wir in Hessen bereits über eine hervorragende Ausgangslage für einen angemessenen Umgang mit Vielfalt“, erläutert Familienminister Stefan Grüttner. „Dieser beinhaltet einen konsequent inklusiven Ansatz und begrüßt Vielfalt und Diversität als eine große Chance und Bereicherung für alle Kinder und leistet damit einen wichtigen Beitrag für das Gelingen von Integration“, so der Minister abschließend.

Weiterführende Links

Weitere Informationen zum Fachtag und zum Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan stehen <link https: bep.hessen.de external-link-new-window informationen zum hessischen bildungs- und>auf den Seiten des Hessischen Ministeriums zur Verfügung.

Die Anmeldung zum dritten Fachtag am 28. November 2017 in Wiesbaden ist ab Mitte November unter <link http: www.kkstiftung.de external-link-new-window der karl-kübel>www.kkstiftung.de möglich.

Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 02.11.2017

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