Kindertagesbetreuung

Kampagne "GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN - Werde Erzieherin / Erzieher" in Kassel vorgestellt

„Kinder von klein auf beim Heranwachsen zu begleiten und ihnen zu helfen, ihre Interessen und Begabungen zu entdecken und zu entfalten, ist eine wichtige und schöne Aufgabe. Erzieherin und Erzieher begleiten Kinder auf ihren Weg in die Welt. Dieser Beruf ist deswegen etwas ganz Besonderes. Mit der landesweiten Kampagne „GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN - Werde Erzieherin / Erzieher" wollen wir mehr Menschen für diesen Beruf interessieren und auf die Attraktivität dieses Berufsfeldes aufmerksam machen“, erklärte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute anlässlich der Vorstellung der Kampagne in der Evangelischen Kindertagesstätte der Christuskirche in Kassel.

06.10.2010

Aktuell und in den kommenden Jahren existiere ein kontinuierlich hoher Bedarf an Fachkräften in Kindertageseinrichtungen, so der Minister weiter. Vor diesem Hintergrund habe das Hessische Sozialministerium eine Werbe- und Imagekampagne für den Erzieherberuf entwickelt, um die Träger der Einrichtungen dabei zu unterstützen, geeignetes Personal zu finden. „Dass wir die Kirchen als Unterstützer dieser Kampagne gewinnen konnten, liegt mir besonders am Herzen. Sie sind neben den Kommunen die größten Einrichtungsträger und engagieren sich für die Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Erziehern.“

Bischof Dr. Martin Hein sagte: „Kinder sind eine wunderbare Gabe Gottes, aber auch eine nicht immer leichte Aufgabe. Dazu sind über das Elternhaus hinaus Menschen nötig, die sich mit Begeisterung und Kompetenz für Kinder einsetzen.“

Mit Stand zum Stichtag 1. März 2009 befanden sich von den 3.849 Kindertageseinrichtungen in Hessen 677 in evangelischer Trägerschaft (ca. 18 Prozent). Damit stellen die evangelischen Kindertageseinrichtungen die größte Trägergruppe im Bereich der freien Träger in Hessen dar.

Erheblicher Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen

„Den Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen zu sichern, ist eine grundlegende Voraussetzung zum quantitativen und qualitativen Ausbau der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangebote in Kindertageseinrichtungen“, stellte Stefan Grüttner fest. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige ab 2013, kleinere Gruppen und eine Stärkung des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Kindertageseinrichtungen sorgten für einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Fachkräften. In den 3.849 Kindertageseinrichtungen in Hessen seien derzeit zirka 41.000 Personen tätig. Das Hessische Sozialministerium gehe davon aus, dass durch den Ausbau der Angebote in Kindertageseinrichtungen mit einem Mehrbedarf an sozialen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen von zirka 6.000 bis 8.000 Personen für die kommenden Jahre zu rechnen ist.

Mit der Kampagne will die Landesregierung verschiedene Zielgruppen ansprechen: Junge Frauen mit Mittlerer Reife oder Abitur ebenso wie junge Männer mit diesen Schulabschlüssen, die in Kindertageseinrichtungen bislang deutlich unterrepräsentiert sind, zudem Quereinsteiger, die aus einem anderen Beruf in den Erzieherberuf wechseln möchten, ferner in besonderer Weise auch Interessenten mit Migrationshintergrund, die ihre interkulturelle Erfahrung einbringen können. „Viele Wege führen in den Erzieherberuf. Jeder, der an diesem schönen Beruf interessiert ist, sollte sich zum Beispiel von den Fachschulen beraten zu lassen, ob für ihn der Einstieg möglich ist“, sagte Sozialminister Stefan Grüttner.

Der Minister stellte heraus, dass die Kampagne „GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN - Werde Erzieherin / Erzieher“ nur ein Teil der Initiative der Landesregierung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs an Kindertageseinrichtungen in Hessen darstellt. Die Landesregierung habe bereits frühzeitig und bedarfsgerecht auf den zu erwartenden Fachkräftebedarf reagiert. So wies Stefan Grüttner darauf hin, dass in den vergangenen Jahren die Zahl von Studierenden als Konsequenz des Ausbaus des fachschulischen Ausbildungsangebotes angestiegen sei. Die Zahl der Studierenden an den 29 Fachschulen für Sozialpädagogik ist in den letzten fünf Jahren von 4084 auf 4881 Personen und damit um fast 20 Prozent angewachsen. Die Zahl der männlichen Studierenden stieg von 487 auf 674 an.

Mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Erzieherberuf

„Mein Ziel ist eine höhere gesellschaftliche Anerkennung für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher zu erreichen, die den hohen Anforderungen in Kindertageseinrichtungen angemessen ist. Daher soll die Kampagne nicht nur für den Beruf der Erzieherin / des Erziehers werben, sondern auch deutlich darauf hinweisen, dass die Tätigkeit in Kindertagesstätten ein attraktives und zukunftsorientiertes berufliches Arbeitsfeld darstellt“, unterstrich Sozialminister Stefan Grüttner.

„Wir brauchen Mut zur Erziehung - weil es sich lohnt: für die Kinder, für die Gesellschaft und für uns selbst!“, betonte Bischof Dr. Martin Hein abschließend.

Mehr Informationen:

http://www.grosse-zukunft-erzieher.de/

Herausgeber: Hessisches Sozialministerium

 

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