Kindertagesbetreuung

Hygiene in Schul- und Kitaverpflegung: Minister Dr. Backhaus fordert bundeseinheitliche Transparenz

"Gemeinsam mit anderen Ländern unterstützen wir die Einführung eines bundeseinheitlichen Transparenzmodells, das eine leichte Erfassung des Hygienestandards des Betriebes zulässt", erläuterte Dr. Till Backhaus, Verbraucherschutzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

25.03.2013

Es ging um den Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN "Lebensmittelsicherheit und Transparenz bei Kita- und Schulverpflegung erhöhen". Kritisiert wurde die Zahl von 5.468 Verstößen gegen die Lebensmittelsicherheit bei 8.410 Kontrollen in der Kita- und Schulverpflegung 2010 und 2011.

"Die Zahlen belegen nicht", so der Minister, "angeblich besorgniserregende Zustände in der Kita- und Schulverpflegung, sondern weisen auf die besonders sorgfältige Überwachung hin." Viertel- bis halbjährlich erfolgen die Kontrollen in diesem sensiblen Bereich. 2010 wurden von den rund 27.000 Betrieben der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, des Handels, der Gemeinschaftsverpflegung und der Gastronomie im Land 16.820 Betriebe kontrolliert. Dabei wurden bei 9.749 Betrieben Mängel festgestellt. Das entspricht 36,2 Prozent der Gesamtzahl der Betriebe. 2011 wurden von den knapp 26.850 Betrieben rund 16.300 kontrolliert; es gab bei 10.025 Betrieben Beanstandungen (37,3 Prozent).

"Dabei werden alle Mängel dokumentiert, auch wenn sie noch so unwesentlich erscheinen" berichtete Dr. Backhaus. "Das können bei der Dokumentation der Temperaturkontrollen sein, unzureichende Reinigungsintervalle, fehlende oder unsaubere Hygienebekleidung, ungeeignetes Küchenzubehör, aber auch Risse in Fugen oder Fliesen." Natürlich gebe es in Einzelfällen auch schwerwiegendere Mängel wie Hygieneprobleme, verdorbene Lebensmittel, Schädlingsbefall oder Schimmel.

In den Jahren 2010 und 2011 gab es in Mecklenburg-Vorpommern jeweils nur einen lebensmittelbedingten Erkrankungsfall im Kita- und Schulbereich. Insgesamt waren 27 Schüler betroffen. Beide Fälle waren auf einen Fehler im Umgang mit Lebensmitteln zurückzuführen. 2012 gab es keinen einzigen Erkrankungsfall, der auf eine Gemeinschaftsverpflegung zurückzuführen war. Der Verbraucherschutzminister plädierte für eine besonders intensive Kontrolle in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, die von den Gesundheitsämtern und den Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsämtern jetzt schon geleistet werde. Um die Qualität der Gemeinschaftsverpflegung zu verbessern, geht die Landesregierung aber noch andere Wege. Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung arbeitet erfolgreich an der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards. Hygienestandards finden dabei selbstverständlich ebenso Beachtung wie pädagogische oder auch technisch-organisatorische Bedingungen in den Einrichtungen.

Zur Veröffentlichung einer umfassenden Statistik erklärte er: "Schon jetzt hat jeder Bürger die Möglichkeit, sich bei den zuständigen Behörden Auskünfte über die Lebensmittelkontrollen und damit zusammenhängende Beanstandungen bei einzelnen Unternehmen einzuholen. Wichtiger als neue Berichtspflichten ist aus meiner Sicht die Abstellung festgestellter Mängel vor Ort. Die Lebensmittelunternehmen werden beauflagt, die festgestellten Mängel bis zu einem bestimmten Termin abzustellen. Dies wird dann durch kostenpflichtige Nachkontrollen überprüft. Mit diesem Überwachungssystem haben wir aus meiner Sicht bislang erfolgreich gearbeitet."

So wurden 2010 1356 schriftliche Verfügungen zur Mängelabstellung erlassen und 142 kostenpflichtige Nachkontrollen durchgeführt. 2011 waren es 1534 schriftliche Verfügungen sowie 166 kostenpflichtige Nachkontrollen. Bei schwereren, wiederholten oder fahrlässig verursachten Mängeln werden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 2010 wurde so in 18 und 2011 in 19 Fällen ein Bußgeld festgesetzt oder ein Verwarnungsgeld erhoben.

"Gemeinsam mit anderen Ländern unterstützen wir aus Verbrauchersicht die Einführung eines bundeseinheitlichen Transparenzmodells, das eine leichte Erfassung des Hygienestandards des Betriebes zulässt", erläuterte Dr. Backhaus. "Aber ein solches Modell sollte länderübergreifend einheitlich sein, um dem Verbraucher eine Hilfestellung geben zu können und nicht wettbewerbsverzerrend zu wirken. Eine Lösung ist hier noch nicht in Sicht, aber wir werden dieses Thema intensiv weiterverfolgen."

Um die Qualität der Gemeinschaftsverpflegung zu verbessern, arbeitet die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung erfolgreich an der Umsetzung der DGE-Qualitätsstandards. Hygienestandards finden dabei selbstverständlich ebenso Beachtung wie pädagogische oder auch technisch-organisatorische Bedingungen in den Einrichtungen.

Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz vom 22.03.2013

Redaktion: Kerstin Boller

Back to Top