Kindertagesbetreuung

Hessisches Landesprojekt „Auf die Eltern kommt es an!“ gestartet

Wiesbaden. Mit dem neuen Projekt „Auf die Eltern kommt es an!“ setzt Hessen künftig darauf, dass Eltern gemeinsam mit Fachkräften und Kindertagespflegepersonen vom Zeitpunkt der Aufnahme in die Kindertageseinrichtung oder die Kindertagespflege eng zusammenarbeiten und dieser erste Übergang des Kindes so gut begleitet wird.

20.03.2012

„Bildung, Erziehung und Förderung der Kinder fangen in der Familie an. Familie ist der erste und am stärksten wirkende Bildungsort“, betonte der Hessische Sozialminister Stefan Grüttner heute anlässlich der Auftaktveranstaltung in Wiesbaden. „Wir wissen, dass Kinder insbesondere dann optimal gefördert werden, wenn Einrichtungen oder Tagespflegestellen eine enge, gut abgestimmte Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern pflegen“.

Das neu gestartete Projekt „Auf die Eltern kommt es an!“ setzt genau dort an. Es basiert auf den Strukturen des Bildungs- und Erziehungsplanes in Hessen und der Definition von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der frühen Kindheit. Es ist aus der Landesnachhaltigkeitsstrategie entstanden. Alle jungen Menschen werden so von Anfang an gestärkt und befähigt, die Zusammenhänge und Auswirkungen ihres Handelns zu erkennen und zu reflektieren, um verantwortungsvolle Entscheidungen für die Zukunft treffen zu können. „Das Projekt wird Eltern, Fachkräfte sowie Tagesmütter und -väter von Anfang an dabei unterstützen, eine Bildungs- und Erziehungspartnerschaft aufzubauen, damit der Einstieg in die außerfamiliäre Kinderbetreuung bei diesem ersten Übergang gelingt“, unterstrich Prof. Dr. Michael Macsenaere von dem mit der Projektdurchführung beauftragten Institut für Kinder- und Jugendhilfe.

Gemeinsam entwickeln Fachkräfte und Eltern im Rahmen des Projektes Strategien, um Kinder bildungsortübergreifend zu stärken. Exemplarisch beschäftigen sie sich in diesem Zusammenhang mit Themen der Gesundheit, der Umwelt und kindlichen Bildungsprozessen. „Der Übergang eines Kindes in die Kindertagestätte oder in die Kindertagespflege ist nicht nur für Kinder eine Zeit der Veränderung. Auch für Eltern ist diese Phase häufig mit großer Unsicherheit und mit Neuem und Unbekanntem verbunden“, betonte Minister Grüttner.

Prof. Dr. Wassilios Fthenakis, der das Projekt mit entwickelt hat und beratend begleiten wird, verdeutlicht in seinem Fachvortrag dass „wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, wie gewinnbringend es für das Kind ist, wenn zwischen Eltern, Kindertagespflege und Betreuungseinrichtungen eine vertrauensvolle Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ stattfinden kann. Die Eltern seien nicht Außenstehende im Bildungsgeschehen ihres Kindes, sondern aktiv zu beteiligen und als Mitgestalter einzubeziehen. Dies solle erreicht werden, indem sich Eltern und Fachkräfte mit Themen wie der Eingewöhnung bzw. der Gestaltung von Übergängen, den Themen Umwelt/Natur und Gesundheit partnerschaftlich und auf Augenhöhe auseinandersetzen und darin fachlich begleitet werden.

Bei der heutigen Auftaktveranstaltung in Schloss Biebrich werden sich die einzelnen Modellstandorte aus Nord-, Mittel- und Südhessen vorstellen. Künftig wird in Baunatal, Schauenburg, Vellmar und Grebenstein für Nordhessen, in Bad Camberg, Limburg, Beselich-Obertiefenbach für Mittelhessen und in Darmstadt, Mühltal und Neu-Isenburg für Südhessen gemeinsam an dem Projekt gearbeitet. Die Standorte werden dabei durch speziell geschulte Coaches über zwei Jahre begleitet.

Die Auftaktveranstaltung wird eingerahmt von der Wanderausstellung des Hessischen Sozialministeriums, der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie und des Hessischen Kindertagespflegebüros „Bildungsort Kindertagespflege: von Anfang an familiär, verlässlich, professionell - Tagesmütter und Tagesväter gestalten Zukunft".

Weiter Informationen sind im Internet unter <link http: www.bep.hessen.de _blank external-link-new-window external link in new>www.bep.hessen.de zu finden. 

Quelle: Hessisches Sozialministerium

Back to Top