Kindertagesbetreuung
Hamburg: Tausende Demonstranten fordern bessere Rahmenbedingungen in den Kitas
Kita-Netzwerk, unterstützt vom alternativen Wohlfahrtsverband SOAL, den Gewerkschaften und den Kita-Anbietern ruft in Hamburg zur Großdemonstration für bessere Rahmenbedingungen, mehr Personal und Qualität in den Hamburger Kindertagesstätten auf.
04.11.2014
Das hat Hamburg lange nicht mehr gesehen: Rund viertausend Erzieher/-innen, Eltern und Kinder zogen am vergangenen Donnerstag, den 30.10., von den drei Treffpunkten Jungfernstieg, Hallerstraße und St. Pauli im Sternmarsch durch die Innenstadt, um für bessere Rahmenbedingungen, mehr Personal und Qualität in den Hamburger Kindertagesstätten zu demonstrieren.
Dazu hatte das Kita-Netzwerk unterstützt vom alternativen Wohlfahrtsverband SOAL, den Gewerkschaften und den anderen Kita-Anbietern aufgerufen. "Kein Burnout für Kitas" war auf einigen Transparenten zu lesen. Viele Kinder hatten sich Schwimmringe übergestülpt, um zu zeigen, dass sie nicht untergehen wollen in der derzeitigen Betreuungssituation. Grund zur Sorge gibt es genug: Hamburg ist Schlusslicht unter den westdeutschen Bundesländern bei der Fachkraft-Kind-Relation, insbesondere im Krippenbereich.
Obwohl nur die direkte Arbeit mit den Kindern finanziert wird, schreiben die Erzieher/-innen Entwicklungsberichte, führen Eltern- und Personalgespräche und bilden sich fort. "Viele Pädagog/-innen in den Kitas sind durch den hohen Arbeitsdruck am Rand ihrer Kräfte", sagt Kai Fieguth, Fachberater bei SOAL. Jetzt reicht’s, befand der alternative Wohlfahrtsverband SOAL und setzte gemeinsam mit anderen Kita-Verbänden die Neuverhandlung des Landesrahmenvertrags mit der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) aus. Zuvor hatten die Kita-Anbieter ein Gesamtpaket vorgeschlagen, das die Personalausstattung in den Hamburger Kitas schrittweise verbessern sollte. Dieser Vorschlag wurde von der FHH jedoch rundweg abgelehnt. Es sei im kommenden Kita-Etat keinerlei Spielraum für Qualitätsverbesserungen vorhanden.
"Hamburg fehlt es nicht an Geld, sondern am politischen Willen", so Sabine Kümmerle, Geschäftsführerin SOAL. Schließlich hat Hamburg im Kita-Bereich 75 Mio. Euro für die Beitragsfreistellung der Eltern ausgegeben, von anderen Großprojekten ganz zu schweigen "Eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Schlüssel in Hamburg ist JETZT notwendig. Das wird nur mit zusätzlichen Mitteln zu bewältigen sein. Wir fordern den Senat auf, hinzuschauen, seine Blockadehaltung aufzugeben und mit einem ernsthaften Willen zu Verbesserungen wieder in die Verhandlungen mit den Kita-Trägern einzusteigen."
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Artikel / Aufsatz
Digitale Fortbildung für Fachkräfte der Bildung, Betreuung und Erziehung – liebevoller Umgang, weniger Stress, mehr Teamwork
-
Webangebot / -portal
PECE - Positive Erziehung, chancenreiche Entwicklung
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Kartenset: Demokratie in Kita-Teams
-
Broschüre
Geschichten von Leon und Jelena – Der Rollerführerschein
Projekte zum Thema
-
Triple P Deutschland
ERASMUS+ PECE
-
Stiftung Kinder forschen
KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden
-
Schabernack - Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V.
E-Learning zum Thema Elternräte in Kindertageseinrichtungen
-
Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas
Gute und gesunde Kita für alle! Kita-Qualität durch Gesundheitsförderung stärken
-
Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Volkssolidarität Leipziger Land/ Muldental e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Step Kids KiTas gGmbH
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Frühpädagogik e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
PLANB Ruhr e.V.
-
Sonstige
Initiative für frühe Bildung