Kindertagesbetreuung

Erzieherinnen qualifizieren sich in der inklusiven Förderung Hochbegabter

Im April hat an der Universität Rostock für 20 Erzieherinnen und Lehrkräfte die Weiterbildung zur Begabtenpädagogin bzw. zum Begabtenpädagogen begonnen. Der Zertifikatskurs "Inklusive Hochbegabtenförderung in Kita und Grundschule" vermittelt den Teilnehmern eine Orientierung in der Förderung hochbegabter Kinder und Jugendlicher.

30.04.2013

Die inklusive, d.h. gemeinschaftliche Förderung von Kindern mit unterschiedlichen Voraussetzungen in einer Lerngruppe, ist gegenwärtig ein bestimmendes Thema in der Bildungspolitik. Inklusion wird jedoch fast ausschließlich in Bezug auf Kinder mit Lernbeeinträchtigungen und Behinderungen diskutiert. Inklusive Konzepte auf der Grundlage von Potentialen, etwa auch der Förderung hochbegabter Kinder, fehlen. Wird das Konzept der Inklusion ernst genommen, müssen sich Kitas und Grundschulen jedoch mit allen Aspekten von Heterogenität in Kindergruppen auseinandersetzen. "Doch wie kann es Erzieherinnen und Erziehern in Kitas sowie Lehrenden an Grundschulen tatsächlich gelingen in heterogenen Lerngruppen hochbegabte Kinder stärkenorientiert, individuell und wertschätzend zu fördern? Dieser Herausforderung wollen wir uns stellen", so Prof. Dr. Christoph Perleth, der die Weiterbildung der Karg-Stiftung im Rahmen des Projekts KOSMOS an die Universität Rostock holte.

Der Kurs basiert auf der von der Karg-Stiftung in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Dresden entwickelten, gleichnamigen Weiterbildung und wird im Rahmen des Projektes KOSMOS weiterentwickelt und erprobt. Da die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit ihren Erkenntnissen dazu beitragen, dass zukünftig spezifischere Bildungsangebote unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens angeboten werden können, entstehen keine Kursgebühren.

"Der Inklusionsauftrag geht bisher ausschließlich von Defiziten und deren Behebung aus – dabei kann gelingende Bildung nur über Potentiale funktionieren. Und Kinder mit besonderen Potentialen kommen in den Bildungsagenden bislang kaum vor. Seit 2004 wollen wir dem durch ein professionelles und praxisnahes Qualifizierungsangebot zur Förderung Hochbegabter entgegenwirken. Die Einbindung auch in die Universität Rostock stellt eine hervorragende Möglichkeit der Weiterentwicklung dieses erfolgreichen und wirksamen Weiterbildungsangebots dar, von dem bislang über 200 Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte an 150 Standorten profitieren konnten", betont Dr. Ingmar Ahl, Vorstand der Karg-Stiftung.

Die Anzahl der Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet lag weit höher, als die Anzahl der Plätze. Leider konnten nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden, zeigt die starke Nachfrage aber doch, wie wichtig dieses Angebot ist. Ein weiterer Kurs in Rostock soll daher 2014 folgen.

Quelle: Karg-Stiftung vom 29.04.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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