Kindertagesbetreuung

Diakonie fordert nachhaltiges Betreuungskonzept

Nach Ansicht der Diakonie gleicht der 10-Punkte-Plan der Familienministerin Kristina Schröder zum Ausbau der Kinderbetreuung einer hektischen Flickschusterei. Sie fordert daher ein nachhaltiges Betreuungskonzept.

31.05.2012

"Es zeichne sich mehr als deutlich ab, dass der Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für Unterdreijährige ab August 2013 an vielen Orten nicht umzusetzen ist", sagte Maria Loheide, sozialpolitischer Vorstand des Diakonie Bundesverbandes, am Donnerstag in Berlin.
 
Wenn jetzt mehr Mittel für den Ausbau von Kindertageseinrichtungen zur Verfügung gestellt werden, könnten die gewünschten Effekte erst in einigen Jahren greifen. "Familienpolitische Versäumnisse der Vergangenheit ließen sich nicht über Nacht aufholen", betont Loheide. "Es fehle ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Zukunft."

Die beabsichtigte Einführung des Betreuungsgeldes zum Januar 2013 sei keine Lösung für die Eltern, die keinen Betreuungsplatz bekommen und deswegen ab dem nächsten Jahr wegen Gehaltsausfällen klagen könnten. "Eltern hätten nach wie vor keine echte Wahlfreiheit, obwohl sich Mütter und Väter vor allem eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wünschten", erklärte Loheide.
 
Die Mittel für das Betreuungsgeld seien besser in den Ausbau der Kindertagesbetreuung zu investieren. So könnten allen Kindern Bildungschancen eröffnet werden und die Qualität der Angebote könnte gesichert werden.
Der Ausbau der öffentlichen Betreuungsinfrastruktur und die Förderung von Familien sei vor dem Hintergrund der steigenden Kinder- und Jugendarmut ein wichtiger Beitrag zur Armutsprävention. "Der Kinderreport 2012 habe sehr deutlich gezeigt, dass die beste Armutsprävention für Kinder ein Platz in einer Kita ist. Gerade für Kinder, die in Armut leben oder von Armut bedroht sind, sei ein unkomplizierter Zugang in die pädagogische Frühförderung einer Kindertagesstätte ab dem ersten Geburtstag für den weiteren Bildungsweg entscheidend", betonte Loheide. Eltern wünschten sich diese Fördermöglichkeiten.

Quelle: Diakonisches Werk der EKD e.V., PM vom 31.05.2012

 

Redaktion: Astrid Bache

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