Kindertagesbetreuung

Das Kita-Jahr 2012/2013 hat in Bremen begonnen

Für rund 23.000 Kinder in der Stadt Bremen hat in diesen Tagen das neue Kita-Jahr angefangen. Allein Bremens Kindergärten bieten mehr als 14.000 Plätze für Kinder vom dritten Lebensjahr bis zum Schulanfang. Daneben hält Bremen fast 3300 Hortplätze bereit, weit überwiegend für Grundschulkinder, aber auch für ältere Schulkinder.

17.09.2012

Und schließlich werden über 5400 Kinder unter drei Jahren betreut – in Krippen, Kinder- und Familienzentren, in selbst organisierten Elternvereinen oder von einer Tagespflegeperson. Es sind etwa 1200 Plätze mehr geplant, als zu Beginn des Kindergartenjahres 2011/2012, davon 865 Plätze für Kinder zwischen zweieinhalb und drei Jahren in Kindergärten.

Rund 80 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren werden sechs Stunden oder länger in einer Einrichtung gefördert und betreut, deutlich über 90 Prozent aller Kinder essen in den Einrichtungen zu Mittag. Rund zehn Prozent der Jüngsten, 575 Kinder, besuchen einen sozialpädagogischen Spielkreis, meist mit zehn bis 15 Stunden Betreuung an zwei oder drei Tagen in der Woche.

Um eine bedarfsgerechte Betreuung sicherzustellen, wurden gegenüber dem Kindergartenjahr 2011/2012 genau 263 zusätzliche Kindergartenplätze eingerichtet und 609 vorhandene Plätze auf sieben und acht Stunden Betreuung aufgestockt. Allein für die Stunden-Aufstockung hat die Bremische Bürgerschaft 940.000 Euro pro Kalenderjahr zur Verfügung gestellt.

Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen, freute sich über den insgesamt gelungenen Start ins Kindergartenjahr 2012/2013: „Alle Eltern, die heute schon einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder haben und einen Platz wollten, haben auch einen Platz bekommen. Und zum ersten Mal überhaupt ist es uns bei den Kindergartenkindern im Rahmen der achtstündigen Öffnungszeiten gelungen, alle geprüften Bedarfe voll zu erfüllen: Wer acht Stunden Betreuung braucht, bekommt auch acht Stunden.“

Sozialsenatorin Anja Stahmann: Großer Schritt nach vorn

Anja Stahmann sicherte zu, dass sie diesen Standard in Zukunft halten will: „Kinder sind für Frauen noch immer das größte Armutsrisiko. Eine gut ausgebaute Kinderbetreuung ist der wichtigste Baustein für die Qualifizierung und die berufliche Weiterentwicklung, für die gesamte wirtschaftliche Existenz – bis hin zur Rente. Ich bin froh, dass wir in Bremen jetzt einen wichtigen Schritt weiter gekommen sind auf dem langen Weg, Frauen und junge Familien besser zu unterstützen.“

Deutlich besser als vor einem Jahr ist heute auch die Betreuungssituation für Kinder im Grundschulalter. Während die neuen offenen Ganztagsgrundschulen 939 Kinder für die Nachmittagsbetreuung aufnehmen, wurden nur rund 130 Hortplätze abgebaut. In der Bilanz bleibt ein Anstieg um 800 Plätze. „Ich weiß, dass damit noch lange nicht alle Wünsche der Eltern zu erfüllen sind“, sagte Anja Stahmann. „Aber auch hier hat die Koalition unter engen finanziellen Rahmenbedingungen für viele hundert Familien spürbare Erleichterungen gebracht.“ Für die Kinderbetreuung wendet die Stadtgemeinde im Jahr 2012 etwa 133 Millionen und 2013 rund 140 Millionen Euro auf.

Schwerpunkt bleibt der Ausbau für Kinder unter drei Jahren

„Unser wichtigstes Ziel bleibt, zum August 2013 den Rechtsanspruch auf Betreuung für Kinder vom ersten Geburtstag an zu sichern“, sagte Senatorin Stahmann weiter. Eine genaue Prognose über den Bedarf bleibe aber auch nach den gerade vorgelegten Ergebnissen der Forsa-Umfrage schwierig: „Einige von den Kindern, die wir im August 2013 als Einjährige aufnehmen werden, sind erst vor wenigen Wochen zur Welt gekommen.“ Viele junge Eltern wüssten selbst noch nicht, wie ihr Leben jetzt weitergeht, wie lange sie ihr Kind zu Hause betreuen, ob sie einen Spielkreis aufsuchen, oder ob sie schon mehrstündige Betreuung für jeden Tag wollen. „Ich persönlich habe den Anspruch, allen Eltern den Betreuungsplatz anzubieten, den sie brauchen.“

Zum Beginn des Kindergartenjahres am 1. August 2012 hat die Stadt Bremen 5378 Plätze für die 13.676 Kinder unter drei Jahren vorgehalten, die Versorgungsquote lag damit bei 39 Prozent, davon 4 Prozentpunkte in sozialpädagogischen Spielkreisen und 12 Prozentpunkte in Kindergärten (Kinder, die bei der Aufnahme in den Kindergarten zwei Jahre alt sind und im Laufe des Kalenderjahres drei Jahre alt werden).

Derzeit geht die Senatorin davon aus, dass die Einrichtung von bis zu 350 zusätzlichen Plätzen ausreichen dürfte, um den Betreuungsbedarf zum August 2013 zu befriedigen. 125 weitere Plätze sind für das Jahr 2013 ohnehin geplant und im Doppelhaushalt bereits finanziert.
Anja Stahmann: „Allein die beiden Träger LAG und Bremische Evangelische Kirche haben uns über 650 Plätze gemeldet, von denen sie sagen, dass sie sie sofort einrichten könnten. Derzeit prüfen wir, wo, zu welchen Kosten und in welcher Zeit das realistisch erscheint. Die ersten Finanzmittel wollen wir noch im Herbst freigeben. Nur so können wir den Trägern die nötige Planungssicherheit verschaffen.“ Finanziert wird der weitere Ausbau unter anderem mit Unterstützung aus dem Bund, der für Bremen rund vier Millionen Euro zur Verfügung stellt.

Quelle: Freie Hansestadt Bremen vom 10.09.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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