Kindertagesbetreuung

Bremen: Demokratieschmiede Kindergarten – Fortbildungen für Fachkräfte

Demokratie ist dem Menschen nicht in die Wiege gelegt, er muss sie lernen. Aus diesem Grund hat Bremen jetzt Lehrkräfte ausgebildet, die professionell mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. So sollen sie eingebunden werden in Entscheidungen, die sie unmittelbar betreffen.

06.04.2017

Das ABC der Demokratie vermitteln

Die Übergabe der Abschluss-Zeugnisse im Lidice-Haus, nahm Sozialsenatorin Anja Stahmann zum Anlass, den Teilnehmenden zu danken: "Kinder sollen die Erfahrung machen, dass sie ihre Lebenswelt gestalten können, dass sie dafür auch mal Kompromisse eingehen müssen, dass sie neue Ideen sammeln und gemeinsam mit anderen bewerten müssen."

Die Begleitung der Kinder sei "ein sensibler Prozess", sagte sie. "Schließlich geht es darum, Erfolgserlebnisse zu vermitteln, und nicht Frustration. Dafür ist ein hohes Maß an Professionalität wichtig."

An die Teilnehmenden gerichtet sagte sie: "Ich bin dankbar, dass Sie sich der Herausforderung stellen, Kindern und Jugendlichen das ABC der Demokratie zu vermitteln." Gerade angesichts zunehmender antidemokratischer Haltungen in ganz Europa werde immer wieder bewusst, wie wichtig das sei: "Es gibt keinen Demokratieschutz wie es zum Beispiel einen Arten- oder Naturschutz gibt. Demokratie musste bis in die jüngste Geschichte immer wieder verteidigt und zurückerobert werden. Wir tun gut daran, schon bei den Jüngsten ein gesundes Fundament zu legen."

Hintergrundinformationen

Auch Kindergartenkinder sind schon heute strukturell eingebunden in Entscheidungen auf Ortsteilebene, die sie unmittelbar betreffen. Besonders bekannt ist die Spielplatzbeteiligung, Grundlage für Ausbau und Umgestaltung von öffentlichen Spielplätzen.

Die Qualifikation der Moderatorinnen und Moderatoren läuft seit Oktober 2015. Sie umfasst 15 Fortbildungstage. Themen waren unter anderem die theoretischen Grundlagen von Beteiligung, deren Verankerung in Bremen und deren rechtliche Grundlagen – von den UN-Kinderrechten über die Richtlinien der Offenen Kinder- und Jugendarbeit bis hin zum Beirätegesetz. Vermittelt wurden Beteiligungsmethoden und die Grundlagen der Moderation von Prozessen mit Kindern und Jugendlichen.

Teilgenommen haben Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes und der Freien Jugendhilfeträger wie auch Studierende im Fachbereich Soziale Arbeit aus Bremen, Bremerhaven und dem Umland.

Quelle: Die Senatorin für Soziales, Frauen, Jugend, Integration und Sport Bremen vom 29.03.2017

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