Kindertagesbetreuung

Bayerns Kabinett berät über Ausbau der Ganztagsbetreuung

Familienministerin Christine Haderthauer und Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle haben dem Kabinett einen Sachstandsbericht zum Ausbau der Ganztagsbetreuung in Bayern vorgelegt.

12.03.2013

„Da die Lebensentwürfe und damit auch die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern ganz unterschiedlich sind, wollen wir ihnen möglichst passgenaue Lösungen zur frühkindlichen Bildung und zur Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit bieten. Für den Ausbau der Kinderbetreuung stellt die Bayerische Staatsregierung deswegen den für die Kinderbetreuung zuständigen Kommunen Förderungen für einen umfangreichen Instrumentenkasten zur Verfügung“, so Bayerns Familienministerin Christine Haderthauer und Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle.

„Damit die Kommunen die Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen bedarfsgerecht organisieren können, stellt der Freistaat flexible Förderprogramme zur Verfügung! Jeder neue Betreuungsplatz in einer Kinderkrippe, in einem Kindergarten, in einem Hort oder einer anderen Kindertageseinrichtung wird gefördert. Dafür wendet der Freistaat allein an Betriebskostenförderung derzeit rund 1,1 Milliarden Euro jährlich auf. Ähnlich hoch sind die Zuschüsse bei den Investitionskosten. Für den Ausbau der Krippenplätze zum Beispiel hat der Freistaat den Gemeinden für Baumaßnahmen seit 2008 954 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Kein anderes Bundesland gibt nur annähernd soviel Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung im Kleinkindbereich aus. Hinzu kommen 430 Millionen Euro des Bundes“, so Familienministerin Haderthauer.

„Mit dieser massiven staatlichen Unterstützung konnte die Betreuungssituation in Bayern deutlich verbessert werden: Derzeit stehen beispielsweise für 45 Prozent der Ein- und Zweijährigen Betreuungsplätze zur Verfügung – das ist eine Steigerung um 35 Prozent seit 2006. Zusätzlich sorgen wir für einen Qualitätsschub für die frühkindliche Bildung in Bayern und investieren weitere 77 Millionen Euro jährlich. Besonders wichtig war mir die Intensivierung der Sprachförderung, denn gutes Deutsch ist der Schlüssel zum Bildungserfolg. Deshalb erweitern wir unser Programm 'Vorkurse Deutsch', das sich bisher auf Sprachförderung von Kindern mit Migrationshintergrund konzentriert, auf deutschstämmige Kinder mit Sprachförderbedarf. Um die Erzieher in den Kindertagesstätten insbesondere bei der Sprachförderung zu unterstützen, stellen wir ihnen 200 Lernbegleiter zur Seite, die ihnen zum Beispiel durch Inhouse-Schulungen das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg geben. Außerdem sorgen wir für eine weitere Flexibilisierung der Öffnungszeiten der Kindertagesstätten. Hierfür erhalten die Träger zusätzliche Mittel, wenn sie mehr als neun Stunden pro Tag geöffnet haben. Außerdem entlasten wir die Eltern noch stärker bei den Kindergartengebühren. Ab 1. September 2014 leistet der Freistaat im vorletzten Kindergartenjahr einen Beitragszuschuss in Höhe von monatlich 50 Euro. Allein 2014 stellen wir dafür 25 Millionen Euro bereit.“

Auch im Bereich der schulischen Ganztagsangebote treibt der Freistaat zusammen mit den Kommunen den flächendeckenden und bedarfsgerechten Ausbau der Angebote massiv voran. „Ziel ist es, durch eine bedarfsgerechte Ausweitung der Ganztagsangebote alle Schülerinnen und Schüler und deren Eltern zu erreichen, die eine flexible und individuelle ganztägige schulische Betreuung und Förderung wünschen. Schulische Ganztagsangebote ermöglichen es, dass Schülerinnen und Schüler – unabhängig vom Elternhaus – zusätzlich gefördert werden können. Sie tragen damit zu mehr Chancengerechtigkeit bei, gerade für Kinder, deren Eltern sie nicht so weit unterstützen können, wie sie es gern täten. So konnten wir bereits den Anteil der allgemeinbildenden Schulen, die über ein Ganztagsangebot verfügen, also die Reichweite der Angebote, von 64 Prozent im Schuljahr 2009/2010 auf 78 Prozent im aktuellen Schuljahr steigern“, so Kultusminister Spaenle. Parallel zum weiteren Ausbau wird ein neuer verbindlicher Qualitätsrahmen eingeführt, der für noch mehr pädagogische Qualität an den Ganztagsschulen sorgen soll.

Im Doppelhaushalt 2013/2014 sind insgesamt für die Angebote der offenen und gebundenen Ganztagsschulen sowie der (verlängerten) Mittagsbetreuung an Grund- und Förderschulen für 2013 knapp 163 Millionen Euro und für 2014 über 170 Millionen Euro sowie rund 2.000 Lehrerstellen für die gebundene Ganztagsschule veranschlagt. „Damit können wir zum Schuljahr 2013/2014 an 90 Prozent aller allgemeinbildenden Schulen Ganztagsangebote einrichten. Mit dem neuen Bildungsfinanzierungsgesetz wird ab dem neuen Schuljahr die Ausstattung für die Jahrgangsstufen 1 und 2 nochmals verbessert, so dass die Qualität in der gebundenen Ganztagsschule weiter gesteigert werden kann. Der Freistaat steht mit dieser Ausstattung seiner Ganztagsschulen bundesweit mit an der Spitze und setzt weitere Verbesserungen sukzessive um“, so Kultusminister Spaenle abschließend.

Quelle: Bayerische Staatsregierung vom 12.03.2013

Redaktion: Kerstin Boller

Back to Top