Kindertagesbetreuung

Baden-Württemberg: Ausbau der Kita-Plätze auf gutem Weg

Nach eigenen Angaben legt Baden-Württemberg beim Endspurt für den Kita-Ausbau ein gutes Tempo vor. Das Land sei beim Ausbau der Betreuungsplätze für unter Dreijährige auf einem guten Weg.

16.07.2013

Baden-Württemberg wird mittelfristig über mehr als 100.000 Betreuungsplätze für unter Dreijährige verfügen und damit eine Betreuungsquote von 37 Prozent erreichen. Zudem hat die Bertelsmann-Stiftung die sehr gute Qualität dieser Plätze bestätigt. „Die große Kraftanstrengung der Städte, Gemeinden und Träger, die durch den Pakt für Familien mit Kindern der Landesregierung mit den Kommunen möglich wurde, hat sich gelohnt“, sagte Staatssekretärin Marion v. Wartenberg. Damit komme das Land dem Ziel, den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem 1. August 2013 erfüllen zu können, sehr nahe. „Durch diesen Pakt ist es den Kommunen möglich, die großen Versäumnisse der alten CDU/FDP-Regierung weitgehend aufzuholen“, erklärte v. Wartenberg.

Kraftanstrengung von Land und Kommunen hat sich gelohnt

Die 100.000 Plätze ergeben sich zum einen aus der neuesten Erhebung des Statistischen Landesamt. Demnach wurden zum Stichtag 1. März 2013 in Kindertageseinrichtungen oder in der Kindertagespflege rund 68.000 Kinder unter drei Jahren betreut. Zum anderen sind laut Antragslage derzeit rund 30.000 weitere U3-Plätze im Bau oder in der Planung. Darüber hinaus sind weitere Plätze bei Tagesmüttern und -vätern vorhanden.

Das zeigt: Die großen Kraftanstrengungen von Land, Städten und Gemeinden haben sich gelohnt. Das Land hat mit dem Pakt für Familien mit Kindern die Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuungsplätze massiv erhöht. 2014 wird das Land inklusive den Bundesmitteln 68 Prozent der Betriebsausgaben für die Kleinkindbetreuung übernehmen.

Pragmatische Lösungen sind gefragt

„Dieser Pakt war so etwas wie eine Initialzündung für die Kommunen“, sagte von Wartenberg. Die Zahl der beantragten Plätze und das Antragsvolumen hätten danach deutlich zugenommen. „Ich kann mir vorstellen, wie viel Engagement in den Kommunen notwendig ist, um hier voranzukommen“, bedankte sich die Staatssekretärin. „Wir schaffen es dadurch zusammen, die Familien mit Kindern immer stärker zu unterstützen.“

Auch wenn der Kita-Ausbau nun zügig voranschreitet: der Landesregierung geht es dabei nicht um die Erfüllung einer bestimmten Quote, sondern um die tatsächliche Nachfrage vor Ort. In den großen Städten sind das oft 40 bis 60 Prozent und darüber; in anderen Regionen deutlich weniger. Im Flächenland Baden-Württemberg sind deshalb sowohl für den ländlichen Raum als auch für Großstädte je nach Lage pragmatische Lösungen erforderlich.

Gute Qualität der Kinderbetreuung

Entscheidend dabei ist stets die Qualität. „Jeder geschaffene Platz muss ein guter Platz sein“, betonte die Staatssekretärin. Vor allem die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher und der Betreuungsschlüssel seien dabei entscheidend. Letzterer liegt laut Bertelsmann-Studie bei 1:3,3, das heißt eine Erzieherin betreut durchschnittlich etwas mehr als drei Kinder. Das ist der deutschlandweit zweitbeste Wert: Im Bundesdurchschnitt kommen 4,5 Kinder auf eine Erzieherin.

Sprache ist der Schlüssel zur Bildung

Ein wichtiger Punkt bei der Qualität ist auch eine frühzeitige Förderung der deutschen Sprache. Im Kindergarten werden alle Kinder durch eine ganzheitlich ausgerichtete Sprachbildung gefördert. Für Kinder, die darüber hinaus Sprachförderbedarf haben, hat die grün-rote Landesregierung ein Sprachförderprogramm aus einem Guss entwickelt: Diese Kinder können nun ab dem ersten Kindergartenjahr bis zum Schuleintritt gefördert werden – „ein weiterer Schritt auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit“, betonte v. Wartenberg.

Landesregierung macht Berufsbild Erzieher attraktiv

Auch bei der Fachkräftegewinnung hat die Landesregierung ein Bündel an Maßnahmen auf den Weg gebracht. „Mit der praxisintegrierten Erzieherausbildung ist es uns gelungen, das Berufsbild der Erzieherinnen und Erzieher attraktiver zu machen und damit mehr Personen, auch aus anderen Berufsgruppen, anzusprechen“, sagte v. Wartenberg. Knapp 600 angehende Erzieherinnen und Erzieher haben in diesem Schuljahr mit der praxisintegrierten, vergüteten Erzieherausbildung begonnen, darunter ein großer Anteil mit Abitur oder Fachhochschulreife und ein mit 15 Prozent verhältnismäßig großer Teil Männer. Auch mit der Erweiterung des Fachkräftekatalogs steuert die Landesregierung dem Mangel an Fachkräften in den Einrichtungen entgegen.

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 15.07.2013

Redaktion: Kerstin Boller

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